Wer nach einer Corona-Erkrankung noch lange unter gesundheitlichen Problemen leidet, gilt als Fall von «Long Covid». Zu den Symptomen zählen Erschöpfung, Kreislaufprobleme und geringe Belastbarkeit.

Es ist eine elastische Diagnose. Was ist «lange»? Wo liegt die Grenze zwischen hartnäckigen Ausläufern einer Erkrankung und langfristigen Folgen?

Bei den Ärzten melden sich nun immer mehr Patienten, die nie an Covid-19 erkrankt, aber geimpft sind und Symptome von «Long Covid» aufweisen.

Eine mögliche Erklärung: das Epstein-Barr-Virus, das ähnliche Symptome hervorruft und mit dem fast jeder irgendwann infiziert wird. Das Immunsystem wird meist damit fertig, das Virus verschwindet aber nicht. Es kann bei der Produktion von Antikörpern aktiviert werden. Wie bei der Impfung.

Die Kardiologie des Uniklinikums in Giessen und Marburg in Deutschland hat eine Spezialambulanz für diese Patienten eingerichtet. Klinikdirektor Bernhard Schieffer sagte gegenüber der Welt, der Andrang sei enorm. 2000 Patienten warten auf einen Termin.

Kein Wunder: Das Angebot des Uniklinikums ist fast das einzige in ganz Deutschland. Laut Schieffer sei das politisch gewollt, um «kein Wasser auf die Mühlen der Impf-Gegner zu giessen».

Gemäss offiziellen Schätzungen führen weit weniger als 1 Prozent der Impfungen zu solchen Symptomen. Allerdings melden viele Ärzte nicht wie vorgeschrieben jeden Fall von Impf-Nebenwirkungen, wie die deutsche Medical Tribune schreibt.

«Long Covid» darf es bei Patienten, die nie an Corona erkrankt, aber geimpft sind, offenbar nicht geben. Die Mediziner sprechen lieber vom «Post-Vac-Syndrom». Dieses wird allgemein als sehr selten bezeichnet.

Betroffene müssen sich also als Exoten fühlen. Wie jeder, der mit Impf-Folgen zu kämpfen hat.