Ulrike Herrmann landete mit ihrem Buch «Das Ende des Kapitalismus» einen Grosserfolg: Aktuell ist es in den Bestsellerlisten das Wirtschaftsbuch Nummer eins. In der SRF-Sendung «Eco Talk» bekam sie eine weitere Bühne dafür, ihre Thesen zu promoten.
Moderator Reto Lipp ging schon zu Beginn der Sendung auf die zuvor durch das Publikum geäusserten Vorwürfe ein, SRF promote hier kommunistisches Gedankengut: «Das ist aber nicht so, weil im Buch outen Sie sich quasi als totaler Fan vom Kapitalismus.» Herrmann: «Ja, das bin ich. Ich bin keine Kapitalismus-Kritikerin, das wäre das totale Missverständnis.»
Doch nur ein paar Minuten später entpuppt sich die Taz-Journalistin als Wolf im Schafspelz: Sie verschloss sich vehement der Idee, dass das marktwirtschaftliche System rechtzeitig neue Technologien hervorbringen könne, die die von ihr befürchtete «Klimakatastrophe» aufhalten könnten. Sie plädierte deshalb für massive Staatseingriffe wie etwa ein totales Flugverbot für alle und die Beseitigung der gesamten Flugindustrie, inklusive staatlicher Umschulung des Personals. «Wir brauchen staatliche Planung, um diesen riesigen Umbau zu bewältigen!»
SRF-Moderator Lipp hielt es nicht für nötig, eine kritische Nachfrage zu diesem offensichtlichen Etikettenschwindel des angeblichen «Kapitalismus-Fans» Herrmann zu stellen, was auch nicht weiter überrascht, wenn man sich vor Augen hält, wie sein Arbeitgeber aufgestellt ist: SRF finanziert sich bekanntlich ebenfalls nicht auf dem freien Markt, sondern erpresst seine Einnahmen in sozialistischer Manier via Androhung und Anwendung von Staatsgewalt von den unfreiwillig zahlenden Bürgern – um ihnen anschliessend eben doch kommunistisches Gedankengut einzutrichtern.
Olivier Kessler ist Direktor des Liberalen Instituts in Zürich. In seinem Buch «64 Klischees der Politik» hat er jüngst verschiedenste etatistische Klischees entkräftet, wie etwa «Ein ungezügelter Kapitalismus führt ins Chaos» oder «Der Klimawandel muss um jeden Preis verhindert werden».
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wie alle fanatiker
Wo ist, war staatliche Administration jemals innovativ und originell? Verwaltungen sind die stabilisierenden Elemente eines Staates, nicht die innovativen. Neues entsteht nicht in Amtsstuben. Neues entsteht durch Wettstreit, durch gedankliche Konkurrenz und Auseinandersetzung. Wer schon bei verbalen Wettstreit überfordert ist, wird nie und nimmer innovativ.
Wo immer der Staat direkt in den Markt eingreift, geht es schief, wie man an der sog. Energiewende und der Elektromobilität aktuell sehr gut verfolgen kann. In der unmittelbaren Nachkriegszeit hat Frankreich einen solche Politik mit der Planification verfolgt und sich im Laufe der Jahre immer stärker an dem erfolgreichere Modell der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland angepasst. Die EWG setze ebenfalls auf direkte Staatseingriffe und scheiterte damals am deutschen Widerstand. Und heute?