Boris sei der Typ Mann, von dem sich keine anständige Frau abends im Taxi auf dem Hintersitz nach Hause bringen lasse.

Das Bonmot stammt von Amber Rudd, einer ehemaligen Innenministerin der Torys.

Dabei hat sie nicht einmal übertrieben, pries doch Johnson selbst die legendären Londoner Cabs dafür, dass sie zu mehr als nur dem städtischen Verkehr dienten.

Aber die Zeiten ändern sich und mit ihnen anscheinend auch Johnson: Jetzt hat der Vater von sieben Kindern (mit drei Frauen) seine sanfte Seite entdeckt, und zwar im Vergleich zum russischen Präsidenten Wladimir Putin: «Wäre dieser eine Frau, was er offensichtlich nicht ist, hätte er nicht diese wahnsinnige Gewalt in der Ukraine angezettelt.»

Diese kühne These hat der Premierminister gegenüber dem ZDF am G-7-Gipfeltreffen im oberbayerischen Schloss Elmau vertreten.

Johnson wäre nicht er selbst, wenn er nicht gleich noch einen draufgegeben hätte: «Das, was Putin in der Ukraine anrichtet, ist ein perfektes Beispiel für toxischen Männlichkeitswahn.»

Damit nun ja niemand auf den Gedanken kommt, Johnson Weiblichkeit zu unterstellen, liess auch er die Muskeln spielen und kündigte einen massiven Ausbau der britischen Militärhilfe für Estland an.

Natürlich kann niemand wissen, ob eine Frau Johnson das auch getan hätte. Genauso wenig wissen wir, wie eine Frau Putin unter den gegebenen Umständen gehandelt hätte.

Aber wir dürfen beruhigt sein, dass sich Johnson nicht verändert hat und bei Gelegenheit die eine oder die andere Londoner Taxifahrt geniessen wird – mit seiner Frau Carrie natürlich.

Er ist in dritter Ehe ja noch ziemlich frisch verheiratet.