Wie schön, dass wenigstens Claudia Roth die richtigen Prioritäten setzt. Die Staatsministerin für Kultur weiss, was wichtig ist.

«Da will ich ran», hatte sie schneidig angekündigt. Im Blick hatte sie eine von der Strasse aus mit blossem Auge kaum lesbare Inschrift, die sich um die Kuppel des Berliner Stadtschlosses zieht.

Zwei Bibelsprüche sind es. Die aber seien «nicht weltoffen» und Ausdruck einer «Dominanzkultur». Deshalb sollen sie kaschiert werden.

Wer könnte da Anstoss nehmen? Die jüdische Gemeinde? Die Buddhisten? Die Atheisten?

Vermutlich dachte man an die Gefühle der Muslime, deren Blockwarte ja zuweilen schon Schulkantinen überprüfen, ob in der Dönerpfanne vorher Schweinswürste gebraten wurden.

Und was steht nun eigentlich auf dem Fries? «Es ist keinem anderen Heil, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters.»

Komisch. Der Islam drückt das ähnlich aus: «Es gibt keinen Gott ausser Gott, und Mohammed ist sein Prophet.»

Die Kölner hören das neuerdings jeden Freitag aus der Moschee. Dort ist es weltoffen und tolerant.

Verstehe das, wer will.