Nichts ist zu absurd, um die Angst vor Covid-19 weiter zu schüren. Der neueste Versuch: Das Virus soll zu «Gesichtsblindheit» führen können.

Unter diesem Phänomen versteht man, wenn jemand die Gesichter anderer Menschen zwar erkennt, sie aber nicht voneinander unterscheiden kann. Man weiss also nicht genau, wer da gerade vor einem steht, obwohl man das Gegenüber eigentlich kennen müsste.

Eine Patientin in den USA beklagte sich nach einer Corona-Infektion über diese Auswirkung. Umgehend wurde sie Tests unterzogen, die eine Gesichtsblindheit bestätigten.

Um herauszufinden, ob diese mit der Corona-Infektion zusammenhängt, wurden Daten weiterer Infizierter überprüft. Das geschah in einer Minigruppe von 54 Personen, die über «Long Covid» klagten. Ihre Resultate wurden verglichen mit 32 Personen, die vollständig genesen waren.

Echte wissenschaftliche Erkenntnisse gab es daraus keinerlei. Nur die subjektive Empfindung der meisten Long-Covid-Betroffenen, ihre kognitiven und wahrnehmungsbezogenen Fähigkeiten hätten seit der Infektion abgenommen.

Aber das reicht bereits, um zu behaupten, Covid-19 könne zu Gesichtsblindheit führen. Forschung war gestern. Heute reicht es, wenn Einzelne über Symptome klagen, um daraus eine Diagnose abzuleiten.

Nicht untersucht wurde übrigens ein möglicher Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung. Obschon bekannt ist, dass Partikel des mRNA-Wirkstoffs auch ins Gehirn eindringen können.