Es ist der letzte Knaller des Fussball-Jahres 2022 – und der erste 2023.

Der portugiesische Superstar Cristiano Ronaldo, der im Februar das für einen Fussballer respektable Alter von 38 Jahren erreicht, wechselt mit einem Zweieinhalbjahresvertrag zu al-Nassr in die saudische Hauptstadt Riad.

Geplant war dies nicht unbedingt. Kürzlich hatte Ronaldo in einem Interview gesagt: «Ich möchte meine Karriere auf dem höchsten Level beenden, in Würde und bei einem guten Klub.» Er könne sich deshalb nicht vorstellen, in ein Land wie die USA, Dubai oder Katar zu wechseln.

Der Grund, weshalb Ronaldo seine Meinung änderte, ist von wirtschaftlicher Natur: Umgerechnet 200 Millionen Franken pro Jahr wird er in Saudi-Arabien verdienen – das macht einen Tageslohn von 547.945 Franken. Würde man die Zahl auf einen Achtstundentag hinunterbrechen – allerdings bei einer Siebentagewoche – würde dies einen Stundenlohn von 68.493 Franken ausmachen.

Man kann diese Zahl als obszön und unverhältnismässig einschätzen. Auf Widerspruch stösst man kaum.

Doch der Deal mit Ronaldo ist Teil eines gigantischen Plans Saudi-Arabiens – einerseits dafür, das Image durch Sport zu verbessern, und andererseits dafür, die WM 2030 ins Land zu holen.

Lionel Messi, soeben mit Argentinien Weltmeister geworden und beim französischen Katar-Ableger Paris St-Germain unter Vertrag, wirbt für die saudische «Vision 2030», die eng mit der WM-Kandidatur verbunden ist.

Pikantes Detail: Auch Argentinien befindet sich (zusammen mit Uruguay, Paraguay und Chile) unter den Bewerbern für die WM anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums des Turniers.