Neun Sanktionspakete hat die Europäische Union auf den Weg gebracht. Sie alle haben das Ziel, Russlands Geldquellen auszutrocknen.

Klingt theoretisch gut, ist aber in der Praxis nicht angekommen: Seit Kriegsbeginn haben sich die Importe der EU-Länder aus Russland deutlich erhöht.

Plus 33 Prozent in Deutschland, plus 84 in Frankreich, plus 139 in Österreich und sagenhafte plus 346 Prozent in Slowenien. Nur Balten und Skandinavier haben weniger eingekauft.

Was aber, um Himmels willen, kaufen die Europäer noch bei Russen? Wodka, Matrioschkas, Trockenpilze?

Nein, Energie und Rohstoffe. Denn natürlich hat Russland nie aufgehört, Öl und Gas zu liefern, sowie Nickel oder Aluminium.

Sicher, Russland liefert weniger, aber da wegen der Sanktionen die Preise gestiegen sind, kassiert Putin mehr Kohle für weniger Ware. So funktioniert Kapitalismus. Die Ex-Kommunisten im Osten verstehen das besser als die Erzkapitalisten im Westen.

Überraschend ist das nicht. Sanktionen haben nie funktioniert. Sie sind die Waffe verlogener Heuchler.

Neu ist diesmal, dass sie sich gegen ihre Urheber richten. Auch das hat man in Russland schneller erkannt als in Europa.