Schweizer sind stolz darauf, einer Willensnation mit vier Landessprachen anzugehören. Ähnlich sehen es die Bürger des Vereinigten Königreichs, zumindest bis vor ein paar Jahren. Vier unterschiedliche Nationen haben unter der Krone zusammengefunden – England, Schottland, Wales und Nordirland. Vom Gefühl der Zusammengehörigkeit ist indes nicht mehr viel zu spüren.

Im Gegenteil, wie die Wahlen letzte Woche gezeigt haben. Die Propagandisten eines unabhängigen Schottlands sind stärker denn je, die nordirischen Republikaner wollen innert fünf Jahren eine Volksabstimmung ansetzen, die zum Anschluss der Provinz an die Republik Irland führen soll. Diese Nationalisten allesamt haben genug von den Engländern, unter deren Joch sie zu darben glauben.

Dabei verhält es sich genau umgekehrt: Die Schotten und die Nordiren können im Parlament von Westminster über englische Belange mitentscheiden, während die Engländer in den Regionalparlamenten von Edinburgh und Belfast nichts zu sagen haben. Und die Subventionsgelder fliessen seit je von London in Richtung Norden. Sollten Schottland und Nordirland trotzdem «Bye-bye» sagen, blieben einzig noch die Waliser im britischen Königreich.

Aber die gelten gemeinhin als ein griesgrämiger, verbohrter Menschenschlag, mit dem niemand zurechtkommt. Ja, wer möchte denn mit solchen Leuten in einer Willensnation zusammenleben? Es ist an der Zeit, für ein unabhängiges England zu werben.