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Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine im Frühjahr 2022 wurden nach den Worten des damaligen israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett auf Initiative des Westens abgebrochen. Er nahm an den Gesprächen als Vermittler teil.
Wie Bennett in einem Interview ausführte, war er mit allen Beteiligten persönlich in Kontakt: Russlands Staatschef Wladimir Putin, dessen ukrainischem Kollegen Wolodymyr Selenskyj, US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Staatsoberhaupt Emmanuel Macron, Bundeskanzler Olaf Scholz und Briten-Premier Boris Johnson.
Nach Bennetts Worten verfolgten die westlichen Staaten keine einheitliche Linie: «Verstehen Sie, jeder Staatschef hat seinen eigenen Ansatz. Man kann sie in diejenigen einteilen, die die Linie vertreten: ‹Wir müssen Putin zurückschlagen.›» Andere hätten gesagt: «Hört auf, im Krieg sind wir alle Verlierer.»
So habe sich Johnson für radikalere Massnahmen ausgesprochen, während Scholz und Macron pragmatischer gewesen seien. «Biden unterstützte beide Ansätze», so Bennett.
Er selber habe eine neutrale Position eingenommen: «Diese Frage lag nicht in unserem nationalen Interesse.» Wenn es um Israel gehe, kämpfe er bis zum Ende. Hier konnte er nichts sagen. «Ich bin nur Ausführender und Vermittler», so Bennett. «Für mich entscheidet Amerika in dieser Frage, ich handle nicht aus eigenem Antrieb. Alle meine Handlungen waren bis ins kleinste Detail mit den USA, Deutschland und Frankreich abgestimmt.»
Bennett bejahte die Frage, ob die Verhandlungen vom Westen ausgesetzt worden seien. «Im Grossen und Ganzen, ja. Sie [der Westen, Red.] brachen die Verhandlungen ab, und damals dachte ich, sie hätten Unrecht. Aber jetzt sage ich, dass es zu früh ist, um Schlüsse zu ziehen.»
Nach Bennetts Einschätzung hätten die Verhandlungen damals noch zu einem positiven Ergebnis führen können. Heute bezweifelt er allerdings, dass es der richtige Weg war. «Damals schien mir ein Waffenstillstand das Richtige zu sein, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.»
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Seit wann lässt sich mit Frieden Milliarden verdienen?Das geschieht nur mit Krieg.Oder weshalb hat die USA soviele Angriffskriege auf andere Länder mit Mio an Toten,Verletzten,Verstümmelten produziert&jedesmal die zig Mio an angeblichen&wahrhaftigen Schutzbedürftigen sich nicht selbst auferlegt sondern besonders"Deutschland",was jedoch stets"Hier,Hier,Hier,Hierher"plärrte plärrt!Solange der senile Biden&nicht Trump od.ähnliches Format der Reps Präsi ist,ändert sich wohl gar nichts im UA Krieg.
Schon wieder so eine "feige" (sorry) Umschreibung dass die Ukraine auf Befehl der USA via Boris Johnson abbrach und ein Friede somit zum widerholten mal von den Neo-Cons mutwillig torpediert wurde, so wird ein Schuh draus. ( Minsk 1 + 2 lassen grüssen, von wegen zum widerholten Male)
Bringen wir es auf den Punkt:
Damit hat der Westen kein Interesse am Frieden.
Und das erklärt auch, warum es immer weiter geht.
Dieser Krieg ist völlig sinnlos und es sind bereits schon eine sechsstellige Anzahl von Menschen gestorben, völlig umsonst, für einen Mann, der sich, gestützt durch die Amis, in seiner selbst gefälligen Rolle quer durch Europa tingelt und die Verantwortlichen von GB, F und D wie kleine Kinder behandelt... Bestellt und geliefert, sonst verpetze ich euch öffentlich 🤦🏻
Gerade Israel sollte wissen, das Krieg zu keiner Lösung führt. Die rhetorische Rolle rückwärts von Bennett wirkt wie eine Ergebenheitsadresse an die Amerikaner. Warum sollte die Kriegsführung besser sein als ein Waffenstillstand und eine Verhandlungslösung? Bennetts Aussagen sind klassische Politikeraussagen, die jederzeit in jede Richtung interpretiert werden können: Ja, der Westen hat die Verhandlungen abgebrochen, aber vielleicht war das richtig. => Politamöbe ohne Profil.