Olaf Scholz hat erklärt, warum er keine Reise nach Kiew plant: wegen der Ohrfeige des ukrainischen Staatspräsidenten für seinen deutschen Amtskollegen.

Dass Scholz sich prompt von Kiews Botschafter als «beleidigte Leberwurst» beschimpfen lassen musste, ist belanglos. Es bewies nur ein weiteres Mal, dass es diesem Mann an einfachsten Umgangsformen gebricht.

Dass Scholz nicht fährt, ist gut, haben die Ego-Trips nach Kiew doch viel von ihrem Glanz verloren, wenn auf dem Wolodymyr-Weg nun schon Leute wie Friedrich Merz pilgern, die qua Amt eher in unteren Regionen des Polit-Biotops gründeln.

Profis haben ein anderes Reiseziel: Der Papst etwa will nach Moskau.

Franziskus weiss, dass es im Ukraine-Konflikt zwei Kriegsparteien gibt, mit denen man reden sollte. Also dann, falls man Frieden will.

Ob Putin den Pontifex empfängt, hängt noch in der Luft. Und es ist zweifelhaft, ob er im Kreml etwas erreicht. Immerhin: Allein der Versuch zählt.

Aber der Schlüssel zu einer Lösung liegt sowieso nicht in Moskau oder Kiew, sondern in Washington. Dort wird er allerdings unter Verschluss gehalten. Solange, wie der Krieg so gut läuft für die USA.