Das Verdikt scheint klar: Deutschland will schwere Waffen liefern – das entschieden 80 Prozent der Abgeordneten des Bundestags.

Trommelwirbel: So geht Demokratie. Die Einpeitscher sehen sich legitimiert.

Das dachte auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die sich regelrecht in Kriegslaune redete. Sie sieht das ganze Volk im «Waffenfieber». Die Deutschen seien vertieft in die «grosse und die kleine Waffenkunde».

Ihre Helmfrisur sass, ihre Rüstung stand griffbereit – wann kann’s losgehen?

Geht es nach Annalena Baerbock: sofort! Putin dürfe «nie wieder einen Angriffs-Krieg gewinnen», schwadronierte sie. Sie will Russland sogar «ruinieren».

Aha. Und wie steht das deutsche Volk dazu?

Eine Wahlkampfrede Baerbocks wurde von Sirenen und Rufen übertönt: «Kriegstreiberin» und «Lügnerin» schallte es ihr entgegen.

Ähnlich erging es Olaf Scholz: Brüllend verteidigte der Kanzler seinen Schwenk hin zu Waffenlieferungen gegen Trillerpfeifen, Megafone und Geschrei.

Die Zuschauer skandierten: «Frieden schaffen ohne Waffen». So denken zwei Drittel der deutschen Bevölkerung.

Vielleicht ist eine Mehrheit im Bundestag doch nicht die ganze Demokratie. Vor allem, wenn es um Leben und Tod geht.