Manche Zuschauer werden sich bei Maischberger die Augen gerieben haben: Da sass tatsächlich Alice Weidel von der AfD. Vertreter dieser Partei werden kaum zu Talkshows eingeladen.

Damit verstossen die Sender gegen den Rundfunkstaatsvertrag, der zu Meinungsvielfalt verpflichtet. Sie müssen das ganze, demokratisch legitimierte Spektrum zu Wort kommen lassen. Geschenkt. Wie Angestellte von ARD und ZDF die Demokratie auslegen, demonstrieren sie Tag für Tag.

Viel schlimmer: Die Missachtung demokratischer Grundregeln ist praktisch institutionalisiert, wie ein Blick in die Zusammensetzung der Rundfunkräte zeigt.

Diese Gremien sind eine Art Aufsichtsrat und sollen die ganze Gesellschaft widerspiegeln. Dazu gehören auch Parteivertreter, die für ihre Wähler sprechen.

Die AfD muss man mit der Lupe suchen: Je ein Vertreter in München, Köln, Stuttgart und Saarbrücken.

In den östlichen Bundesländern, wo sie meist zweitgrösste Kraft ist, findet man sie nirgends – nicht beim MDR, nicht beim Skandalsender RBB, nicht beim NDR-Ableger in Mecklenburg-Vorpommern.

Dass die Sender die Zuschauer verachten, ist bekannt. Dass sie auch Wähler verachten, ist neu.

Aber es überrascht nicht.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die AfD wird nicht nur kaum zu ARD- und ZDF-Talkshows eingeladen, sondern ist auch fast nicht in den Rundfunkräten vertreten. Was denkt sich da der Wähler?"
  • Aufseher

    Ein Grund mehr sich seiner Zwangsgebühr zu verweigern. Wenn seit Jahren seitens der Sender für jeden erkennbar gegen den Staatsvertrag verstossen wird, warum soll dann der zwangsbestimmte Zahler einseitig daran halten? Wie Sendungen mit AFD Leuten ablaufen kennt man ja, kleine Tribunale alle gegen einen inkl. "Moderator", bei dem sich die AFD Leute immer von allem vorgehaltenen distanzieren sollten. Da meint man immer geistig im Mittelalter angekommen zu sein, aber alle "Demokraten" machen mit!

  • didi1

    Das muss doch einmal zu kapieren sein. Die fast 6 Mio. Stimmen bei der letzten Bundestagswahl sind unbeachtlich. In Thüringen ist die AFD die stärkste Partei, aber im Rundfunkrat nicht vertreten. Sicherer Grund die Postenschiebereien der Altparteien würden sich verringern, die Korruption z.B. wegen der Masken würde gestört werden ( z.B. Sohn von Laschet, CSU Mitglied Sauer € 600.000,-- ). Die " Zeit " berichtete vor wenigen Tagen, dass sich viele junge Wähler für die AFD entscheiden.

  • igs.itec

    Und falls diese doch einmal eingeladen werden, genau wie Frau Wagenknecht von den Linken, dann werden diese dauernd so unterbrochen dass keine Zusammenhängenden Sätze möglich sind, insbesondere dann, wenn die jeweiligen Leute zum Punkt kommen wo es jeder verstehen müssten. Falls der Interviewer dies nicht selber tut wie Lanz und Will, dann dulden diese dass es die Gegenparteien im Talk tun, oft mit nichtsagendem Mumpitz jedoch höchst wirksam.