Die Fakten vorweg: Brittney Griner wurde am 17. Februar verhaftet, weil die russischen Behörden Cannabis-Öl in ihrem Gepäck fanden. Der Besitz und die Beförderung des Öls stehen in Russland unter Strafe.

Zunächst behauptete Griner, dass sie unschuldig sei. Später bekannte sie sich in einer Anhörung schuldig, um ein milderes Strafmass zu erhalten.

Die Zweimeterfrau, die sich öffentlich zu ihrer Homosexualität bekennt und auch deswegen in Russland unter verschärfter Beobachtung steht, ist in ihrer Sportart eine ganz Grosse: Olympiasiegerin 2016 und 2021, achtmal Mitglied des All-Star-Teams, sie führte die amerikanische Basketball-Liga WNBA 2017 und 2019 nach Punkten und Rebounds an.

Und ihre Verhaftung in Russland besitzt eine politische Dimension. US-Präsident Joe Biden sagt: «Heute ist die amerikanische Staatsbürgerin Brittney Griner zu einer Strafe verurteilt worden, die uns erneut daran erinnert, was wir schon wussten: Russland hält Brittney zu Unrecht fest.»

Erhöhte Brisanz hat der Fall, weil nun ein Gefangenen-Austausch die Lage lösen könnte. Griner und Paul Whelan, ein anderer in Russland inhaftierter Amerikaner, sollen gegen den berüchtigten russischen Waffenhändler Wiktor But ausgetauscht werden.

Der «Händler des Todes» wurde 2011 von einem New Yorker Gericht zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt.

Nun könnte er freikommen.