Ungeduldige ARD. Kann einfach nicht abwarten. Ginge es nach ihr, würden deutsche Soldaten lieber heute als morgen losziehen, um Putins Truppen niederzuschlagen.

Oder was sonst bezweckt der Sender, wenn er fragt: «Können wir Krieg?»

Ein so übertitelter Beitrag wurde am Montag ausgestrahlt. Und damit wurde erneut und unbezweifelbar demonstriert: Die Öffentlich-Rechtlichen können Kriegs- und Rüstungspropaganda.

Militärisch-verträumte Inszenierungen mit Panzern im Schnee. Inklusive Alarmismus: Deutschland könne einen mit der Ukraine vergleichbaren Konflikt höchstens zwei Tage durchstehen, da es an Munition fehle.

Mit zwanzig bis vierzig Milliarden Euro wäre das Problem gelöst. Ohnehin, der Unmut in baltischen Staaten über Deutschlands Zurückhaltung wächst. Dazu bellizistische Statements von unter anderem Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Roderich Kiesewetter – zwei Politiker mit beachtlicher Nähe zu den Lobbynetzwerken der Rüstungsindustrie.

Spätestens beim Abspann ist klar: Frieden und Diplomatie gehören abgeschafft. Nur mit Panzern und Bomben geht’s Richtung Erlösung. Dieser Tenor setzte sich im Anschluss bei «Hart aber fair» fort. Macht 120 Minuten schamlose Premium-Propaganda.

Was soll das? Lautet doch das Mantra der bundesdeutschen Regierung: «Deutschland ist keine Kriegspartei.»

Und soll es angeblich auch nie werden. Wirtschaftsminister Robert Habeck machte das just bei seinem Ukraine-Besuch deutlich.

Alles Augenwischerei?

Russland hat Deutschland bereits auf die Liste der «unfreundlichen Staaten» gesetzt. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten, die nicht zum ersten Mal auf deutschem Boden stattfindet, kann völkerrechtlich als Kriegsbeteiligung eingestuft werden.

Das bekräftigt ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages. Die Regierung sieht das allerdings nicht so.

Man weiss nicht, was schlimmer ist, das bewusste oder das unbewusste Zusteuern auf eine militärische Beteiligung Deutschlands.

Fest steht: Auf die staatstreuen Sender ist dabei Verlass.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die ARD fragt: «Können wir Krieg?» Gegenfrage: Was soll dieser Gedanke eigentlich bezwecken?"
  • haiko

    In meinem Wörterbuch des politischen Nonsens steht unter "tagesschau": Gehirnwaschmaschine

  • wolfgangpleuger

    Früher wurde unser abendlicher Tagesablauf so abgestimmt, dass wir pünktlich um 20 Uhr die Tagesschau sehen konnten. Diese Zeiten sind lange vorbei. Früher wurden bei uns 4 Zeitungen gelesen, heute nur die örtliche, wegen der Todesanzeigen. Weit über 60 Jahre verfolgen wir die Politik, eine schrecklichere Zeit als diese haben wir noch nicht erlebt, besonders bezogen auf die Einseitigkeit der Medien, die Propaganda für eine Kriegspartei mit Information verwechseln. Das macht total unglücklich!

  • lilith

    Im Radio wurde ein Paffe der evang. Kirche gefragt, ob er für mehr Waffen in die UA sei oder für Friedensgespräche. Er nannte das 2. und bemerkte ganz vorsichtig:"Früher standen die Ostermärsche dafür, um für den Frieden weltweit zu demonstrieren. Heute, wo wieder für den Frieden, besonders in der UA mittels aufzunehmenden, diplomatischen Friedensgesprächen durch die Ostermärsche demonstriert wird, werden die Demonstranten niedergebrüllt und angegriffen, weil sie für den Frieden marschieren!"