Eine Diskussion mit Experten aus dem Kunstversicherungssektor ergab, dass die Schäden, die Klima-Kleber mit ihrer Beschädigung von Kunstwerken und Klebeaktionen verursacht haben, weit höher sind, als gemeinhin angenommen wird.

Kunstversicherungen sind aus den Transport- und Haushaltsversicherungen hervorgegangen. Anfänglich existierten nur wenige Spezialisten. Aber die wachsende Konkurrenz hat dazu geführt, dass die Versicherungsprämien für Kunstwerke laufend sanken, andererseits der Wert der Versicherungsobjekte kräftig anstieg. Heute sind in Museen und bei grossen privaten Sammlern rund 60 bis 80 Millionen Kunstwerke vorhanden. Der Versicherungswert dieser Werke beläuft sich gemäss Expertenschätzungen auf rund 3800 Milliarden Dollar, im Durchschnitt somit auf knapp 50.000 Dollar pro Kunstwerk.

Versicherungen sind für all jene Kunstwerke notwendig, die den Gebrauchswert von gewöhnlichem Hausrat übersteigen. Diese Kunstwerke unterscheiden sich von Hausrat dadurch, dass sie einmalig sind und bei Verlust oder Zerstörung selbst bei einer finanziellen Versicherungsleistung nicht wieder herbeigebracht werden können. Werden Kunstwerke «nur» beschädigt, dann müssen die Versicherungen meistens eine Wertminderung begleichen, selbst wenn die Kunstwerke restauriert werden können. Die Einmaligkeit und Originalität sind bei einer Beschädigung trotz Reparatur verloren.

Welches sind nun die Konsequenzen der Klima-Kleberei in Museen?

Es sind nicht steigende Versicherungsprämien, sondern die indirekten Folgen, die in die Millionen gehen. Die Sicherheit in den Museen muss massiv verbessert werden, sei es durch den Schutz der Kunstwerke mit Panzerglas, bauliche Massnahmen oder mit der Einstellung von zusätzlichem Sicherheitspersonal. Millionenbeträge für Investitionen und höhere laufende Personalkosten sind die Folge davon.

Es kommt wieder zu langen Warteschlangen vor der Sicherheitskontrolle, und sowohl Taschen wie auch Mäntel und Jacken müssen deponiert werden. Die Besucher ärgern sich und verzichten auf Museumsbesuche. Solche Massnahmen müssen auch Museen treffen, die gar nicht von den Klima-Klebern heimgesucht wurden. Ein betroffenes Museum musste nach einer Klebe-Aktion den Betrieb während dreier Tage einstellen, ein teuer Besucherausfall!

Einige Museen können diese zusätzlichen Kosten nach den Corona-Ertragsausfällen kaum noch verkraften. Ohne massive Staatsbeiträge wird die eine oder andere Kunststätte ihre Tore schliessen müssen. Dagegen gibt es keine Versicherung.

Einige Museen haben aber auch bereits eine Zurückhaltung ihrer Leihgeber zu spüren bekommen. Diese sind nicht bereit, ihre Schätze der Öffentlichkeit zu präsentieren, wenn sie eine Beschädigung durch Klima-Aktivisten riskieren müssen. Selbst Museen halten sich aus den gleichen Gründen mit der gegenseitigen Ausleihe zurück. Aber dies ist wohl im Sinne der «Letzten Generation», die unsere Geschichte auch im Kulturbereich canceln will.