Wer auch nur eine Ahnung von Physik hat, musste es kommen sehen: Mit Solarstrom lassen sich AKW nicht ersetzen.

Weil die Tage im Winter kürzer sind und der Einfallswinkel der Sonne sinkt, produzieren die Panele im Januar/Februar acht- bis zehnmal weniger Strom als im Juni/Juli. Daran ändert auch der reflektierende Schnee wenig. Doch den Strom brauchen wir vor allem im Winter.

Und der volatile Wind kann die Lücke in unseren Breitengraden erst recht nicht füllen: Im Winter windet es zwar etwas mehr als im Sommer, doch die Flauten sind zu lange, als dass man sie durch Speicher überbrücken könnte.

Die Energiewende ist ein urlinkes Anliegen. Sie hat ihren Ursprung in der Transformation der alten Marxisten zur grünen Bewegung. Und sie basiert auf dem Glauben, dass der Glaube Berge versetzt, wenn nur alle ganz fest daran glauben.

Doch die Hauptverantwortung für die gescheiterte Energiewende tragen die Bürgerlichen: In Deutschland war es CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel, die 2011 im Zuge der Fukushima-Hysterie den Atomausstieg durchboxte; in der Schweiz war es CVP-Energieministerin Doris Leuthard.

In Deutschland wie in der Schweiz standen damals Wahlen an. Der kopflose Atomausstieg war rein taktisch begründet. Man wollte einer befürchteten grünen Welle zuvorkommen.

Und die anderen bürgerlichen Parteien spielten willig mit.

Verantwortungsloser Populismus der Antipopulisten.

Wenn FDP-Ständerat Ruedi Noser den Linken nun vorwirft, sie torpedierten durch Umweltauflagen die Energiewende, ist das billiger Populismus im Quadrat, der vom eigenen Versagen ablenken soll.

Die Bürgerlichen haben uns die Energiekrise eingebrockt.

Wenn sie noch einen Funken Anstand haben, sollten sie das akzeptieren – und das Ruder herumreissen, bevor die Lichter ausgehen.