Russische Generalmobilmachung am 9. Mai? Bevorstehende Kriegserklärung an den Westen?

Die Eskalations-Spirale ist nach oben offen. Im Westen steigt die Debatten-Temperatur.

Schon stecken die Gemässigten den Schnabel ins Gefieder; wer vor dem Atomkrieg warnt, wird als Appeaser ins Abseits gestellt.

Junge Journalistinnen, gestern noch dem ewigen Frieden verpflichtet, präsentieren sich verbal in schimmernder Wehr. Vom Kriegseintritt trennen die Nato nur noch Zentimeter.

Im Wirtschafts- und Informationskrieg ist der Westen längst Partei. Doch das ökonomische Lose-lose-Spiel gegen Russland ist wenig aussichtsreich.

Bei der Fähigkeit zum Gürtel-enger-Schnallen liegen die Russen meilenweit vorn. Bleibt nur die Hoffnung auf einen militärischen Sieg. Die Eiferer, die ein russisches 1945 und ein Nürnberg 2.0 mit Putin auf der Anklagebank herbeisehnen, finden Worte der Beschwichtigung: Die Atombombe wird er schon nicht zünden, da reden schliesslich noch andere mit.

Bei denen, die sich mit Putin auskennen, klingt das schon anders: Er wird den roten Knopf drücken, wenn es Spitz auf Knopf zu stehen kommt. Bevor sein Staat den Bach hinuntergeht. Die Bombe wird dann nicht über New York explodieren, vielleicht aber über der Ostukraine. Oder über der Nordsee.

In jedem Fall so laut, so deutlich und so unübersehbar, dass Westeuropa zur Salzsäule erstarrt.