Verbote sind schlecht, weil sie die Freiheit beschneiden.

Regierungen, die mit Verboten hantieren, fehlen die Argumente. Sie haben offensichtlich kein Vertrauen in die Entscheidungen ihrer Bürgerinnen und Bürger. Sie behandeln sie wie Kinder, an deren Eigensinn Erklärungen manchmal spurlos vorüberrauschen.

Gäbe es einen Verbotsindex, stünde Nordkorea ganz oben, und mein Tipp wäre, dass die Niederlande, vielleicht aber auch Schweden irgendwo im unteren Viertel zu finden wären.

Die EU allerdings rückt gerade nach oben in diesem Index. Richtung Nordkorea. Manche ihrer Fünf-Jahres-Pläne hören sich an, als kämen sie aus einer Mottenkiste mit DDR-Utensilien.

Mit ihren Regeln zur «Taxonomie» gibt sie vor, welche Investitionen gut und welche schlecht sind.

Mit ihrer «Gebäuderichtlinie» legt sie denen, die ein Dach über dem Kopf ihr Eigen nennen, die Verpflichtung zum energetischen Sanieren auf.

Mit ihren Flottenzielen für Emissionen bestimmt sie, welche Antriebsart Autohersteller und ihre Käufer künftig benutzen müssen. Vom Jahr 2035 an soll das Ziel bei null liegen. Damit werden Verbrennungsmotoren praktisch verboten. Es geht um saubere Luft.

Fragwürdig ist dabei nicht das Ziel, sondern der Weg dorthin: Schon jetzt unterbieten sich alle grossen Auto-Hersteller in der Frist, bis wann sie den Verbrenner aus ihrem Programm gestrichen haben. Sie machen das, weil ihre Kunden das so wollen.

Die Klimadebatte hat die Menschen sensibel gemacht, und das ist gut so. Verbote jedoch entmündigen sie.

Eine EU, der sowieso gern ein Demokratie-Defizit unterstellt wird, sollte sich diese Blösse nicht geben.