Nach dem jüngsten Wahlerfolg der Freiheitlichen in Österreich ist die Rede von einem «Erdrutschsieg». Das Ergebnis ist umso bedeutsamer, als Herbert Kickls FPÖ zuvor schon die nationalen Wahlen gewonnen hatte, aber vom Kartell der Verlierer an der Übernahme von Regierungsverantwortung gehindert worden war.

Nun reiben sich die Verlierer die Augen. Schon wieder. Dabei war es absehbar: Das antidemokratische Gebaren der Demokratie-Verächter, von der konservativen ÖVP bis zum grünen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, fällt auf die Demokratie-Verächter selbst zurück. Irgendwann müssen sie von ihrer Position abrücken.

Nichts davon wissen, die Spielregeln der Demokratie zu achten, wollen nach wie vor tonangebende Medien. Die Süddeutsche Zeitung und der Zürcher Tamedia-Konzern, der die Süddeutsche in der Schweiz kopiert, schreiben: «Rationale Argumente fruchten nicht, und die anderen Parteien finden keine Sprache, kein Rezept.»

Rationale Argumente? Das heisst im Klartext: Die FPÖ argumentiert irrational, ihre Wähler sind ohne Verstand und dumm.

Wie wär’s, liebe Süddeutsche, lieber Tages-Anzeiger und Co., wenn wir die Wähler ernst nehmen würden, statt sie zu verachten und zu beschimpfen?

Man nennt das Demokratie.