Russland wird gerne auf eine Person reduziert: Breschnew war schlecht, Gorbatschow und Jelzin gut, aber Putin, der ist ganz schlimm.
Mit Boris Jelzin etwa, so der nostalgische Rückblick, wäre der Ukraine-Konflikt bestimmt nicht bis zum Krieg eskaliert.
Ach, wirklich?
Rückblende in den September 1991: Die Ukraine strebte nach Unabhängigkeit, da liess der russische Präsident Jelzin seinen Sprecher verkünden: Falls Kiew sich von Russland trennen wolle, würde Russland seine «russischen» Regionen zurückfordern.
Aufgebracht meldete sich ein ukrainischer Journalist zu Wort: Das sei eine Fortsetzung des «kommunistischen Imperialismus».
Worauf Jelzins Sprecher kühl erwiderte: «Ihr wollt nicht mehr mit Russland in einer Union leben? Weil das ein kommunistisches Erbe wäre? Dann geht, aber gebt uns die Krim und den Donbass zurück. Denn sie wurden Teil der Ukraine wegen dieses kommunistischen Erbes.»
So viel zum Narrativ, dass Krim und Donbass ausschliesslich eine Obsession Putins sind.
Sie müssen sich anmelden, um einen Kommentar abzugeben.
Noch kein Kommentar-Konto? Hier kostenlos registrieren.
Sind die Äußerungen im Beitrag belegbar, also irgendwo protokolliert? Würde mich sehr interessieren.
Mit der Wahl in den abtrünnigen Republiken, folgen diese Gebiete nur dem Minsk II. Vertrag, welcher einen UN-Beschluss ist. Die Leute leben da. Also sollen sie auch die Wahl haben. Da stellt sich doch auch gleich die Frage, wer hier demokratische Grundsätze waren möchte. Die EU-von den Laien schon lange nicht mehr. Scholz? Cassis? Demokratische Repräsentanten ihrer Nationen? Vorsicht, dass nicht die Hühner zu lachen beginnen.
Betonköpfe sind grundsätzlich nicht interessiert an Fakten!
Man sollte sich daran erinnern, dass die Grenzen der Ukraine erst in 1953 von Nikita Khrushchov gezogen wurden. Dabei wollte der ehemalige Kommissar der Ukraine seinen dortigen Freunden ein Gefallen tun. Der Gerechtigkeit der 7 Grenzabteilungen wurde damals keine Achtung und Bedeutung gegeben, da alle wichtigen Entscheidungen in Moscow fanden statt. Diese Grenzen sind kaum als sacrosanct zu betrachten. Man sollte den Willen der Mehrheit durch Referendum bestimmen, aber das passiert nur selten.