100 gestrichene Flüge mit 10.000 Passagieren aufgrund von Personalmangel sind nicht genug: Die Fluggesellschaft Swiss hält an ihrer Impf-Pflicht fest, wie die Sonntagszeitung berichtet.

Wer sich nicht impfen lässt, fliegt. Wortwörtlich. Gegen rund 150 Mitarbeiter läuft das Kündigungsverfahren.

Obschon sie dringend benötigt würden. Aushelfen sollen nun Flight Attendants der deutschen Muttergesellschaft Lufthansa.

Die selbst gerne härter durchgreifen würde: Schon Anfang Oktober 2021 forderte sie lautstark eine Impf-Pflicht für ihr Flugpersonal.

Für eine Impf-Pflicht in Unternehmen gibt es in Deutschland aber keine Rechtsgrundlage. Der Arbeitgeber darf nicht einmal nach dem Impfstatus der Mitarbeiter fragen. Eine Ausnahme gibt es nur für medizinisches Personal.

Die Lufthansa lebt ihren Traum von der Impf-Pflicht also bei der Tochterfirma Swiss aus.

Das könnte noch für Ärger sorgen. Denn für alle Fluggesellschaften gilt: Piloten dürfen sich nur Stoffe zuführen, die nachweislich einen positiven Effekt auf ihre Verfassung haben oder diese zumindest nicht beeinträchtigen.

Ein solcher Nachweis wurde bei der Covid-19-Impfung bisher nicht erbracht. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) hat ihn auch nie eingefordert.

Das Bazl beruft sich stattdessen auf die Erkenntnisse von Swissmedic zu den Impfstoffen. Das Schweizerische Heilmittelinstitut ist aber definitiv kein Fachorgan für Flugsicherheit.

Warum die Lufthansa bei der Swiss so Impf-wütig ist, ist unklar. Nur eine Handvoll Länder fordert geimpftes Flugpersonal.

Die Zahl der gestrichenen Destinationen wegen Personalmangel wiegt sehr viel schwerer.