Amerika wird bisweilen als sinkender und moralisch bankrotter Hegemon karikiert. Der amerikanische Geostratege John Bolton hält in einem Essay, den er für die Weltwoche geschrieben hat, dagegen. Nach 1945 habe Amerika gemeinsam mit Verbündeten der freien Welt verschiedene aussenpolitische Versuche zur Wiederherstellung von Frieden und Stabilität unternommen. «Kritikern dieser von Amerika angeführten Bestrebungen steht es frei, bessere Alternativen vorzuschlagen», so der ehemalige nationale Sicherheitsberater von Donald Trump, der nun selbst erwägt, als Präsidentschaftskandidat in den Ring zu steigen, um eine Rückkehr Trumps ins Weisse Haus zu verhindern. Er warnt: «Ein Rückzug Amerikas aus der Welt ginge mit dem Risiko einher, dass derjenige, der über kurz oder lang die Leerstelle füllen würde, nicht die Interessen der freien Welt im Sinn hätte.» zur Story

Der bundespräsidiale Grenzüberschreiter Alain Berset findet unter den Journalisten noch immer Bewunderer. Die NZZ gibt sich beeindruckt, wie souverän und äusserlich unbewegt der Freiburger alle seine Affären übersteht. Wie wenn Robustheit und Widerstandskraft die einzigen entscheidenden Kriterien für das Bundesratsamt wären – statt einer Mindestausstattung an Charakter und eines gewissen moralischen Kompasses. Doch Berset bestimmt die Agenda der Aufdeckung seines Gemauschels mit Ringier ebenso wenig wie das Parlament. Entscheidend ist das weitere Vorgehen des Whistleblowers von CH Media und von deren Journalisten. zur Story

Xi Jinping sei ein neuer Kaiser. Und seine neue Führungsriege führe das Reich der Mitte durch zentralisierte Kontrolle und Unterdrückung der privatwirtschaftlichen Initiativen auf einen gefährlichen Kurs, warnen westliche Medien. Das Gegenteil sei der Fall, schreiben die Asien-Kenner Uwe Parpart und David Goldman. Sie analysieren die Schlüsselfiguren der Spitze Chinas und kommen zum Schluss: Die neuen Mandarine stehen für die Rückkehr zu ungebremstem Wachstum. «Chinas Tür wird sich künftig noch weiter öffnen.» zur Story

Als kaum Zwanzigjähriger zog der St. Galler René Tinner nach Deutschland und kehrte nie mehr in die Schweiz zurück. Er war dem Ruf der legendären Krautrockband Can gefolgt und entwickelte ein Gespür für neue Musik. Der Soundtüftler prägte die Neue Deutsche Welle, sass mit Lou Reed im Studio, war mit Trio auf Amerika-Tour und arbeitete am Schweizer Welthit «The Captain of Her Heart» mit. Wir trafen den sympathisch zurückhaltenden Musikproduzenten und Tonmeister, den man in der Schweiz kaum kennt, zum Interview in der Nähe von Köln, wo er seit Jahrzehnten wohnt. zur Story

Der neue Bundesrat Albert Rösti bringt Bewegung in die Szene. Unlängst, am Stromkongress, sprach er kurz von der Bedeutung der Kernkraft für die Energieversorgung, und sofort ist man mitten im Thema Energiewende. Diesen Winter kommt die Schweiz energiemässig wohl noch glimpflich davon, aber langfristig gefährdet die Lücke in der einheimischen Stromproduktion die Versorgung der Schweiz. Die Energiewende, die bis 2050 die CO2-Emissionen auf null drücken soll, muss jetzt gestoppt werden; null ist nicht nötig, neue Diskussionen sind fällig. zur Story

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