Das Positive vorweg: Das Fussballländerspiel der Schweiz in der südserbischen Kleinstadt Leskovac wurde nicht zum befürchteten Spiessrutenlauf. Auch Kapitän Granit Xhaka behielt die Contenance.

Und in den ersten 25 Minuten notierten die Statistiker für den vermeintlichen Schweizer Vorkämpfer 52 Pässe. 52! Doch ärgerlicherweise gingen diese vor allem rückwärts, über wenige Meter oder ins Irgendwo – also dorthin, wo sie auf das Spiel keinen Einfluss hatten.

Irgendwann bemerkten auch die Serben, dass von Xhaka und Co. nichts zu befürchten ist – so wie bisher eigentlich immer seit der Euro in Deutschland. Am Schluss hiess es (aus Schweizer Optik) 0:2.

Dritte Niederlage im dritten Spiel der Nations League. Ein Eigentor Elvedis, ein verschossener Penalty von Embolo und ein schon fast unerträglich lustloses Ballgeschiebe verschärften die miese Leistung zur Höchststrafe für den Fernsehzuschauer. Zu bedauern waren vor allem die siebzig Schweizer Fans, die den umständlichen Trip in den Süden Serbiens mitgemacht und damit ihre Opferbereitschaft bewiesen hatten.

Letztere ging den Schweizer Fussballern komplett ab. Und allmählich wäre eine schonungslose Bestandesaufnahme angebracht. In dieser Verfassung ist der Abstieg aus der Gruppe A der Nations League das logische Verdikt.

Doch viel schwerer wiegt die Befürchtung: Bei der Schweizer Nati liegt derzeit weit mehr im Argen. Mit den Abgängen von Sommer, Schär und Shaqiri scheint die Mannschaft viel mehr verloren zu haben als nur drei starke Individualisten. Sinnbildlich war der blutleere Auftritt von Granit Xhaka. Und es ist am Trainer – Murat Yakin –, Antworten zu finden. Am besten bis Dienstag und dem Heimspiel gegen Dänemark.