Für Urs Karrer, Chefarzt am Kantonsspital Winterthur, ist klar, dass die hohe Übersterblichkeit an Corona liegt. Das hat er in den letzten Tagen dem Tages-Anzeiger offenbart.

Unnötig zu erwähnen, dass er wieder einmal für die Corona-Auffrisch-Impfung trommelt. Aber bleiben wir vorerst bei Karrer.

Der Winterthurer Mediziner ist Experte für Infektiologie. Er war Vizepräsident der wissenschaftlichen Task-Force und ein Massnahmen-Hardliner. Im Dezember 2021 warnte er zum Beispiel, dass die 2-G-Regel bei den Corona-Zertifikaten, mit der Ungeimpfte vom öffentlichen Leben ausgeschlossen wurden, nicht genüge, um das Virus einzudämmen.

Wäre es nach ihm gegangen, hätte der Bundesrat dem Lande einen weiteren Lockdown verordnen müssen. Dabei war schon die 2-G-Regel eine völlig unnötige Massnahme, weil die Impfung – wie man heute weiss – nicht vor Ansteckung und Weiterverbreitung des Virus schützte. Und auch Geimpfte landeten ab Dezember 2021 mehr und mehr im Spital.

Der Verlauf der Pandemie zeigte indessen, dass Karrer mit seinen Schauermärchen zu überfüllten Spitälern und der von ihm angedrohten Patienten-Triage ziemlich daneben lag.

Das hindert ihn freilich nicht daran, weiterhin Horror-Geschichten zu verbreiten – wie jetzt eben zur Übersterblichkeit, die er auf die steigenden Infektionszahlen der letzten Wochen und einer tiefen Impfbereitschaft zurückführt.

«Man kann natürlich immer argumentieren, dass ein zeitlicher Zusammenhang noch nichts beweist, auch wenn es repetitiv vorkommt, aber es ist ein grosser Hinweis dafür», gab Karrer gegenüber dem Tages-Anzeiger zu verstehen.

Ein grosser Hinweis? Also bitte. Das ist Glaskugel-Medizin.

Genauso gut könnte man sagen, dass die 224 Personen, die nach einer Corona-Impfung zeitnah verstarben, ein starker Hinweis sind, dass die Impfstoffe nicht ungefährlich sind.

Interessanterweise sind aber hier offizielle Stellen sofort mit der Erklärung zur Stelle, trotz einer zeitlichen Assoziation gebe es «andere wahrscheinlichere Ursachen».