Eine Billion US-Dollar. Das ist so unvorstellbar viel Geld, dass es nicht fassbar ist, allerdings: Gleichgültig kann diese Summe niemanden lassen. Denn es ist Geld, das die EU-Länder ausgeben, obwohl sie es nicht haben.

Eine Billion US-Dollar – so hoch schätzen Ökonomen die zusätzlichen Kosten für die Energie- und insbesondere Gaspreise in den EU-Ländern seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und den daraus folgenden Sanktionen des Westens gegen das Putin-Regime.

Besserung ist so schnell nicht in Sicht. Das Gas wird so lange gebraucht, wie keine Alternativen fürs Heizen zur Verfügung stehen. Und die sind noch länger nicht soweit. Es wird auch so lange nicht billiger, wie Russland als Verkäufer ausfällt und Länder wie die arabischen Staaten, die USA und Kanada ihre Produktion nicht im gleichen Mass hochfahren können. Und es wird weiter knapp, wenn das Corona-geschwächte China wieder auf die Weltwirtschaftsbühne zurückkehrt.

Eine Billion Dollar heisst: Schulden für die Staaten, die sie finanzieren müssen und das Geld damit nicht für Investitionen ausgeben können. Und es heisst: weniger Geld in den Portemonnaies der Menschen, die mehr für ihren Energieverbrauch bezahlen müssen.

Es bedeutet: Wohlstandsverlust für Europa, das damit weniger Know-how in die Welt liefern kann. Der Krieg löst einen globalen Rückschlag aus. Stoppen wir ihn endlich!