ARD und ZDF schliessen die AfD systematisch aus ihren Talkshows aus, wie eine Auswertung des ersten Quartals 2023 ergab.

Während die anderen im Bundestag vertretenen Parteien insgesamt 137 Auftritte bei Markus Lanz, Sandra Maischberger und Co. verbuchen konnten, wurde die AfD nicht ein einziges Mal eingeladen.

AfD-Chefin Alice Weidel kritisierte diesen «gezielten und fortgesetzten Boykott» im Gespräch mit der Zeitung Junge Freiheit scharf. Sie bezeichnete ihn als «manipulativen Eingriff in die politische Meinungsbildung der Zuschauer».

Weidel fordert eine Reform des Rundfunks. Die Öffentlich-Rechtlichen müssen sich aus dem «Klammergriff der Parteien» befreien. Die Verantwortlichen würden das Problem offenbar nicht erkennen.

Die ARD hatte ihren Boykott in der Vergangenheit damit begründet, dass sie keine «Ersatz-Parlamente» seien und lediglich nach «rein journalistischen Kriterien» einlade. Das ZDF argumentierte wiederum, es sei nicht immer möglich, «alle denkbaren Positionen in einer Sendung abzubilden».

Die Fernsehmoderatorin Maybrit Illner befand, dass Debatten mit der AfD «unproduktiv» seien, aber versprach, die Partei wieder einzuladen, «wenn es Sinn macht».

Die 3 Top-Kommentare zu "«Eingriff in die politische Meinungsbildung»: Weil AfD-Politiker bei Lanz, Maischberger und Co. nicht vorkommen, während andere Parteien übervertreten sind, fordert Alice Weidel eine Reform des Rundfunks"
  • luiz

    Frau Weidel, bei der nächsten Gelegenheit werde ich Ihre Partei wählen, aber bitte, machen sie bis dahin keinen Unfug. Der ÖRR muss!!! geändert werden, es ist allerhöchste Zeit. Ich zähle auf Ihre Partei.

  • Betrachtung

    Die Bild-Zeitung zitierte eine Insa-Umfrage, nach der 39% gar keinen Beitrag mehr bezahlen möchten und nur 7% der Befragten einverstanden sind mit der aktuellen Beitragshöhe. Bis auf 4%, die keine Meinung haben, möchte der Rest nur einen mehr oder weniger deutlich niedrigeren Beitrag bezahlen. Es sind aber nicht nur die völlig einseitig besetzten Talkshows, die irritieren. Angesichts des Osterprogramms sollte man von den Sendern die Auszahlung eines Geldbetrages fordern.

  • in_dubio

    Frau Weidel ist nicht die Einzige, die Reformen fordert, jedoch dürfte es ihr wie Don Quijote gehen, solange der größte Propaganda-Apparat der Welt, in den Händen der etablierten Parteien liegt. Und somit kommen wir zum eigentlichen Dilemma, denn diese Abhängigkeit von der Politik, macht einen derartigen Apparat schlicht nicht reformierbar. Somit liegt die Lösung nicht in einer Reform sondern in der ersatzlosen Auflösung des Apparats. Derselbige wird jedoch vehement dagegen propagieren. Sumpf.