Für die Befürworter des Twitter-Banns von Donald Trump ist es ein Wechselbad der Gefühle. Eben noch hat ein kalifornischer Einzelrichter die Klage des früheren Präsidenten gegen seine «lebenslänglich» ausgesprochene Sperre auf dem sozialen Netzwerk abgeschmettert.

Und kurz danach sieht es so aus, als werde der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk den Maulkorb eigenhändig beseitigen. In einem Interview anlässlich einer Konferenz der Financial Times bezeichnete er die Zensurmassnahme als «moralisch falsch» und «dumm».

Zum ersten Mal lässt Musk damit durchblicken, dass er den Ex-Präsidenten auf Twitter zu rehabilitieren gedenkt. Und nicht nur das: Elon Musk äusserte die Auffassung, dass Twitter bei der Definition der zulässigen Meinungen einen klaren Linksdrall entwickelt habe, da der Hauptsitz des Unternehmens sich in San Francisco befindet, einer Hochburg der amerikanischen Linken.

Die Reaktionen des Zensurlagers lassen nicht auf sich warten. Kirsten Martin, Professorin an der University of Notre Dame, bedauert, dass «Musk sich offenbar nur um die Meinung einer kleinen Gruppe von Leuten kümmert, die zu Hass und Gewalt aufrufen». Und Mary Anne Marsh, eine Parteistrategin der Demokraten, fürchtet, dass Trump jetzt noch «viel mehr Schaden» anrichten werde, um sich via Twitter die Rückkehr an die Macht zu sichern.

Die Zeichen im Kulturkampf um Twitter stehen also auf Sturm.