Der Kampf gegen Falschinformationen oder das, was sie für solche hält, ist für die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen derzeit das grosse Thema.

Wie sie sich diesen Einsatz vorstellt, verriet sie nun in einer Rede. Sie setze auf Prävention statt Behandlung.

Man müsse eine «gesellschaftliche Immunität gegenüber Informationsmanipulation aufbauen», so von der Leyen. Das schaffe man, indem man Wissen verbreite. Dieses schütze die Menschen davor, Opfer von Desinformation zu werden.

Das «Debunking» von Falschinformationen, also das Widerlegen, sei viel weniger erfolgreich als das «Prebunking», ein proaktives frühzeitiges Vorgehen.

Von der Leyen schaffte es, einen Vergleich zur Coronazeit anzubringen. Damals fungierte sie als Chefeinkäuferin der Impfstoffe, die sie auch gern mal in Millionenmengen per SMS bestellte.

Man müsse sich Informationsmanipulation wie einen Virus vorstellen. Da sei es besser, die Verbreitung von vorneherein zu verhindern, statt eine bereits erfolgte Infektion zu behandeln.

Die «Impfung» im Fall von Fake News bestehe darin, den Leuten aufzuzeigen, von wem und mit welchen Techniken sie verbreitet würden. So nehme die Gefahr ab, aus den falschen Quellen beeinflusst zu werden.

Erstaunlich, mit welcher Selbstsicherheit Ursula von der Leyen nun auch in ganz anderen Bereichen auf die Wirkung einer «Impfung» setzt. Immerhin sieht sie sich täglich konfrontiert mit Belegen dafür, dass ihre letzte entsprechende Offensive teuer, kaum wirksam und potenziell schädlich war.