Der Zustrom aus der Ukraine reisst nicht ab, obwohl sich der Krieg inzwischen vor allem auf die weit im Osten gelegene Region Donbass konzentriert.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat bis heute über 57.000 ukrainischen Flüchtlingen den sogenannten S-Status erteilt.

Tatsächlich dürften aber inzwischen mehr als 60.000 im Lande sein, weil das SEM erstens nicht alle erfasst und die Behörde zweitens der Entwicklung hinterherläuft.

So viel steht fest.

Heimreisen tut fast niemand, obwohl im Westen der Ukraine seit Wochen keine Kriegshandlungen mehr stattfinden. Warum sollten sie auch, die Schweiz ist für Flüchtlinge ein Schlaraffenland.

Der Bund sollte sich deshalb einmal fragen, ob es noch gerechtfertigt ist, allen Ukrainerinnen und Ukrainern automatisch den S-Status zu gewähren, egal, aus welchen Landesteilen sie kommen.

In Lugano wird in den kommenden Tagen anlässlich einer internationalen Konferenz über den Wiederaufbau der Ukraine diskutiert.

Das wäre der richtige Zeitpunkt und wohl auch das passende Umfeld, um über eine Rückkehr-Strategie für die Geflüchteten zu diskutieren.

Bei Westukrainern stellt sich jedenfalls schon länger die Frage, ob es sich tatsächlich noch um Kriegsvertriebene handelt oder man nicht von Wirtschaftsflüchtlingen sprechen muss, die einen privilegierten Status geniessen.