Deutschland verzeichnet erstmals über 84 Millionen Einwohner. So viele wie noch nie, vermeldet das Statistische Bundesamt.

Ende Juni 2022 lebten 843.000 mehr Menschen in Deutschland als Ende 2021. Das ist eine Zunahme von rund einem Prozent. Im Vergleich: 2021 stieg die Bevölkerung insgesamt nur um 82.000 Personen an.

Grund für die Bevölkerungsexplosion sei der Ukraine-Krieg, heisst es. Seit Kriegsausbruch erfolgte eine «Nettozuwanderung von rund 750.000 Ukrainerinnen und Ukrainern» nach Deutschland.

Interessant: Woher die restlichen rund 100.000 Menschen kommen, verschweigt der Bund.

Licht ins Dunkel bringt die NZZ, die beim Bundesamt für Flüchtlinge und Migration nachfragte.

So ergibt sich, dass bis Ende August bundesweit 115.402 Asyl-Erstanträge gestellt worden sind. Das ergibt eine Zunahme von 35 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres (85.230 Asylanträge).

Ukraine-Flüchtlinge sind darin nicht enthalten. Vor allem die Zahlen der Migranten aus Ländern wie Syrien, Afghanistan und Tunesien, aber auch aus afrikanischen Ländern seien dramatisch gestiegen.

Das Bundesamt habe vermehrt Ankünfte über das Mittelmeer aus Tunesien und Libyen registriert. Andere seien auch über die Türkei via Balkanroute nach Italien und schliesslich nach Deutschland gekommen.

Die meisten Antragssteller flüchten vor der wirtschaftlichen Lage im Heimatland, nicht wegen politischer Verfolgung.

Das bedeutet, für sie gibt es keine reguläre Möglichkeit, nach Deutschland einzuwandern. Sie versuchen es mit einem Asylantrag.

«Die Mehrheit wird abgelehnt – und bleibt trotzdem», schreibt die NZZ.