Während die Aktienkurse an den grossen Börsenplätzen seit Monaten im Sinkflug sind, dürfen sich Anleger in einem Land freuen, von dem Sie es mit Bestimmtheit nicht erwartet hätten.

In diesem Land sind die Kurse in Lokalwährung im Vergleich zum Vorjahr um über 8 Prozent gestiegen. Zugegeben, die Währung dieses Landes ist nicht allzu viel wert.

Aber auch ausgedrückt in US-Dollar hat der Index zugelegt: Um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine bessere Perfomance melden bloss Kuwait, Chile und Katar.

Die Rede ist von der Börse in Teheran.

Die im Vergleich zu westlichen Märkten gute Performance schreiben die Analysten von Amtelon Capital unter anderem der geringen Verflechtung mit anderen Märkten zu, dem Energiereichtum des Iran und der Hoffnung auf Lockerungen der Sanktionen.

Beliebt bei den Anlegern waren Aktien in der Bereichen Eisenbahn, Ölprodukte und Agrarchemikalien.

Die Sanktionen haben die Börsianer nicht sonderlich beeindruckt. Russland und Iran beschleunigen ihr Vorhaben, dem Suezkanal Konkurrenz zu machen, und treiben ihr Eisenbahnprojekt voran, das dem Suezkanal Konkurrenz machen wird.

Das mit Sanktionen erfahrene Land habe sich in letzter Zeit zu einem wichtigen Logistikzentrum für Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, der Türkei, Russland und Indien entwickelt, schreibt Amtelon-CEO Maciej Wojtal. Denn die Sanktionen werden mit Leichtigkeit umgangen.

Die iranischen Ausfuhren gehen über die Vereinigten Arabischen Emirate, einem engen Verbündeten der USA in der Region. Der Handel ist mit 100 Milliarden Dollar so umfangreich, dass man nicht von einem «Schmuggelkanal» sprechen kann.

Und dass man nicht davon ausgehen darf, dass das in den USA niemandem aufgefallen ist.