Der Zeitgeist killt den Nikolaus. Gemäss diversen Medienberichten sinkt die Nachfrage nach Hausbesuchen am 6. Dezember immer mehr.

Gründe gibt es viele: Die Migranten in der Zürcher Agglomeration kennen den Brauch nicht. Halloween drängt den Samichlaus zurück. Die Expats wollen ihren eigenen Traditionen frönen. Und auch der Genderwahn leistet seinen Beitrag: Aus dem linken Lager werden die Rufe immer lauter, dass der alte weisse Mann entsorgt werden soll.

Gewisse Zürcherinnen lancierten sogar den Vorstoss, dass der Niggi-Näggi ab sofort in weiblicher Gestalt zur Tat schreiten soll. Schliesslich sei es in Zeiten der politischen Korrektheit und der Gleichstellung der Geschlechter nicht mehr tragbar, dass beispielsweise die St.-Nikolaus-Gesellschaft der Stadt Zürich Frauen als Chläuse und Schmutzli statutarisch abweist.

Dabei ist der Samichlaus vor allem etwas: eine wunderbare helvetische Tradition, die die Kinderherzen höherschlagen lässt.

So oder so: Bei traditionellen Kirchenfesten kann die Gleichstellung nur schwer funktionieren. Oder wollen wir uns vorstellen, dass die heilige Maria beim Krippenspiel von einem Mann interpretiert wird? Und Josef stattdessen von einer Drag-Queen? Und was, wenn Adam divers gewesen wäre? Die Menschheit wäre nie entstanden.

Aber vermutlich sind wir mit dieser Diskussion noch lange nicht fertig. Schon bald dürfte auch der altbewährte Osterhase ein Fall für die ewigen Jagdgründe der Kinderfantasien sein – es sei denn, er wird noch rechtzeitig von einer Häsin, einem Diversitäts-Kaninchen oder einer Englischen Bulldogge abgelöst.

Letztere sei belastbarer und weniger scheu als der gemeine europäische Feldhase, heisst es aus Tierschutzkreisen.