Kriege sind oft von furchtbaren Massakern gekennzeichnet.

Im Jahr 1240 brannten die Mongolen Kiew nieder und schlachteten die Bevölkerung ab. Der Dreissigjährige Krieg sah die Plünderung Magdeburgs durch die Habsburger, und Kaiser Hirohitos Einmarsch in China 1936 das berüchtigte Massaker von Nanking.

Wie Wladimir Putin, der eine Einkreisung durch den Westen befürchtet, rechtfertigte Hirohitos Regierung ihr imperialistisches Unterfangen als notwendig, um eine Unterwerfung durch den Westen zu verhindern.

Wie bei Putin in der Ukraine wurden auch Japans Armeen in China zum Stehen gebracht. Ein Krieg, von dem die japanische Armee versprochen hatte, dass er in drei Monaten beendet sein werde, endete vier Jahre später in einem Patt.

Noch schlimmer für Hirohito war, dass sich die Welt gegen ihn verbündete – wie heute gegen Putin.

Wie jetzt gegen Russland verhängte Amerika auch 1941 ein Finanzembargo gegen Japan, um Hirohito zum Rückzug aus China zu bewegen. In die Enge getrieben, schlug der Kaiser um sich und griff Pearl Harbor an.

Wird ein ähnlich in die Enge getriebener Putin ebenfalls zuschlagen?

Geschichte wiederholt sich nie genau: Im Pazifikkrieg starben fünfzig Millionen Menschen, aber im Zeitalter thermonuklearer Bomben könnten bei einem Angriff Putins fünf Milliarden sterben.

Daher sollten sich die anmassenden, kriegstreiberischen Führer des Westens, von denen einige einen Regimewechsel in Russland fordern, einfach zurückhalten. Die Welt braucht ein Friedensabkommen, das beide Seiten enttäuscht.