In den letzten Jahren kam es in Freibädern in Deutschland immer wieder zu Randalen. In Berlin gingen rund hundert Badegäste aufeinander los. Dabei wurden elf Menschen verletzt.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft stellte danach fest, es habe sich bei den Beteiligten in den meisten Fällen um Personen mit Migrationshintergrund gehandelt. Sie würden «diesen öffentlichen Raum für sich beanspruchen».

Eine ganz andere Erklärung liefert nun der öffentlich-rechtliche Sender WDR in seiner Sendung «Planet Wissen». Die Sommerhitze sei schuld gewesen, sie mache die Leute aggressiv. Und weil die hohen Temperaturen am Klimawandel lägen, habe letztlich dieser zu den Gewaltexzessen geführt. Der WDR nennt das den «Hot-Long-Summer-Effekt».

Als Expertin fungierte Annika Stechemesser vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Sie hatte schon 2022 in einer Arbeit geschrieben, dass Hassbotschaften im Internet einen Zusammenhang mit der Aussentemperatur hätten. Der Klimawandel werde sich stark auf Hass im Netz und unsere Psyche auswirken.

Politiker und Experten sprechen hingegen seit den Ereignissen unisono von einem Fall von gescheiterter Integration. Die Klimawandel-These nennt ein Bundestagsabgeordneter «völligen Quatsch».

Wer kulturelle Probleme totschweige, baue keine Vorurteile ab, «sondern schafft neue».