Sieben Siege, eine Niederlage.
Die Schweizer Bilanz vor dem WM-Halbfinal gegen Kanada war hervorragend – allerdings mit einem nicht zu unterschätzenden Makel. Die einzige Niederlage ging auf das Vorrundenduell mit dem Halbfinal-Gegner Kanada zurück.
Doch gegen den Rekordweltmeister zeigte das Team von Headcoach Patrick Fischer seine wahre Stärke. Es drückte gegen die NHL-Auswahl sofort aufs Gaspedal und übernahm dezidiert die Kontrolle. Bei numerischem Gleichstand schlug sich dies noch nicht auf dem Scoreboard nieder. Als die Schweizer aber in Überzahl agieren konnten, klappte alles wie am Schnürchen. In der 16. Minute veredelte Kevin Fiala eine Loeffel-Vorlage zur Führung, zwei Minuten später doppelte Nino Niederreiter nach.
Grosser Schweizer Jubel! Aber auch düstere Erinnerungen. Schon in der Vorrunde hatten die Schweizer mit diesem Score geführt – um dann in Unterzahl das Spiel aus der Hand zu geben. 20 Minuten trennten die Schweizer vom sonntäglichen WM-Final. Doch die Kanadier wurden stärker – immer stärker. Vorerst führte aber kein Weg am Schweizer Goalie Genoni vorbei. Doch in der 58. Minute war auch er machtlos. Im Powerplay glich Tavares die Partie aus.
Die Schweizer blieben unter grossem Druck – und handelten sich kurz nach Abschluss der regulären Spielzeit eine Strafe wegen Spielverzögerung. Nun lag der Matchpuck bei Kanada. Doch das Fischer-Team liess sich nicht aus dem Gleichgewicht kippen.
Und so kam es zur Penalty-Entscheidung. Und dort wurde der Torhüter zum Helden. Leonardo Genoni, Arztsohn aus Kilchberg und eine der stärksten Persönlichkeiten im hiesigen Puck-Geschäft, liess sich nur einmal bezwingen. Und weil für die Schweiz Kevin Fiala und Sven Andrighetto trafen, steht dem hiesigen Eishockey der schönste Sonntag seit sechs Jahren bevor: mit dem WM-Final gegen Tschechien.
Der Triumph von Prag ist quasi der Ritterschlag für den Headcoach Patrick Fischer. Nach 2018 führt er die Schweiz erneut in einen WM-Final – und macht deutlich, dass die Niederlagenserie in den Testspielen keine Bedeutung hatte. Alles was zählt, sind die zweieinhalb Wochen im Mai während der WM.
Der Zuger, früher in der Nationalmannschaft und bei Lugano ein spielstarker und treffsicherer Flügelstürmer, ist in gewissem Sinne immer Spieler geblieben – und weiss genau, welche Sprache seine Leistungsträger sprechen. Dies ist einer der Hauptgründe, weshalb auch am Ende einer langen Saison selbst aus Nordamerika praktisch jeder Profi dem Ruf der Nationalmannschaft folgt.
Der verlorene WM-Final von 2018 gegen Schweden war indirekt auch ein klares Zeichen – ein Zeichen, dass die Schweiz bereit ist für den grossen Coup. Sie hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich der Weltspitze angenähert: dank eines hervorragenden Nachwuchsprogramms im Verband, dank der wertvollen Ausbildungsarbeit der Klubs, dank des Durchbruchs der Schweizer Spieler in der NHL, dank des in allen Bereichen gewachsenen Selbstvertrauens.
Heute Abend gegen Tschechien werden wir sehen, ob diese Entwicklung Gold wert ist.
Teamleistung, Super, Bravo ! Verteidigt, angegriffen, gehalten, Tore geschossen. Ganz anders der Bundesrat. Fällt im liegen um, kopflos, orientierungslos. Angriffe auf das eigenes Tor, Weltmeister im Eigentore schiessen. Besiegt, noch bevor das Spiel begonnen hat. Warum nicht Nati Spieler, Ambühl, Josi, Genoni, Hischier, Niederreiter, in den Bundesrat. Gestandene Männer, mit Berufserfahrung, Männer die sich im Ausland durchgesetzt haben, mutige Männer, mit dem Willen zu gewinnen.
Wie kann man zu einem absolut unpolitischen Artikel den Daumen nach unten anklicken? Irrtum oder ist das schon zu viel Patriotismus, Ihr drei links-grün-woken Gutmenschen?
Emilheinz Unsere trägen und aufgeblasenen Fussballer können sich ein Beispiel nehmen, was mit Einsatz und im Dienste der Mannschaft erreicht werden kann. Es war ein fantastisches Spiel. So etwas möchte ich einmal von unserer Nati sehen..!!