Sie ist die erfolgreichste Tennisspielerin der Geschichte. Sie hat 23 Grand-Slam-Titel gewonnen – mehr als alle ihre männlichen Kollegen. Bei ihrem Rücktritt 2022 hatte sie ein Preisgeldtotal von 94‘816‘730 US-Dollar gewonnen.

Als 16-jährige Himmelstürmerin hatte die Amerikanerin 1998 eine kühne Idee. Am Australian Open liess sie sich damals zur Behauptung hinreissen, dass sie auch gegen einen Mann gewinnen würde – falls dieser nicht in den Top 200 der Weltrangliste platziert wäre. Serena und ihre Schwester Venus glaubten zu wissen, was sie sagten. Trainierten sie schliesslich meistens mit Männern.

Der Mann, der die Herausforderung annahm, war der Deutsche Karsten Braasch – ein Lebenskünstler, der gelegentlich etwas zu lange an der Theke sitzenblieb und eine Zigarette nach der anderen rauchte. Er stand damals auf Position 203 des Ranking – und schien das perfekte Opfer für die aufstrebende Tennisprinzessin mit der zerstörerischen Vorhand.

Das Experiment wurde zur sportlichen Machtdemonstration. Braasch fegte Serena mit 6:1 vom Platz. Bei einem Seitenwechsel zündete er sich eine Zigarette an. Danach wollte die ein Jahr ältere Venus ihre Schwester rächen – und hatte ebenfalls nicht den Hauch einer Chance: 6:2 für Braasch, der sich danach ein kühles Bier gönnte.

Rückblickend, das war 2017, sagt Serena Williams zu diesem Erlebnis vor 25 Jahren: «Ich liebe Frauentennis. Er ist der schönste Sport der Welt. Aber ich will nie mehr gegen einen Mann spielen. Blamieren kann ich mich auch anders.»