Seit Monaten lechzt die EU nach Atomkraft und Erdgas. Die Erneuerbaren verkommen zur Illusion, lautet der Realitätsschock.

Doch ausgerechnet in der überlebenswichtigen Frage der Energie bocken Schweizer Politiker, die sonst jedes Wort aus Brüssel für das Evangelium halten: Im Kanton Zürich setzt die Regierung sogar eins obendrauf und «beschleunigt» die Fehlentwicklung.

Denn soeben verkündete der grüne Regierungsrat Martin Neukom bei grünen Projekten einen Abbau der Einsprache-Möglichkeiten. Zusammen mit seiner freisinnigen Kollegin Carmen Walker Späh will er für den Ausbau der Lade- und Betankungs-Infrastruktur 50 Millionen Franken aufwenden – «zur Förderung der Elektromobilität».

Dass unsere Politiker seit der Pandemie den letzten Bezug zu anvertrautem Geld verloren haben, ist das eine. Noch schwerwiegender ist der Umstand, dass hier mit staatlicher Unterstützung die Nachfrage nach Strom gefördert wird.

Dieser Strom wird andernorts fehlen: Er wird auch nicht kompensierbar sein, indem man die Duschzeit verkürzt, den Fernseher ganz ausschaltet und man sich beim Eierkochen an Ogis Vorgabe hält.

Zur Erinnerung: Der Kanton Zürich wächst Jahr für Jahr um rund 20.000 Menschen, die allesamt Strom brauchen.

Als Folge einer gescheiterten Energiepolitik steuern wir auf grossflächige Strommangellagen und Blackouts zu.

Dann werden wir feststellen, dass auch die schönsten Steckdosen und Ladestationen nichts nützen, wenn sie nicht den durchgehenden Energiebedarf decken. Dann werden Politiker und Beamte bestimmen, wer zu welchen Konditionen Strom erhält.

Wollen wir das riskieren?