Nach dem Untergang Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg machte in Wien ein bitter-süsser Witz die Runde.

«So a schöne Armee haben wir g’habt. Die feschen Uniformen, die schönen Pferderln, die schneidigen Märsche. Und was haben sie g’macht mit der Armee? In Krieg haben sie’s g’schickt.»

Ähnlich denken wohl viele Soldaten der deutschen Bundeswehr. Armee – schön und gut. Aber für den Krieg viel zu schade.

Der Schluss drängt sich auf, liest man jüngste Zahlen des Verteidigungsministeriums. Demnach haben im ersten Quartal 1100 Soldaten den Dienst quittiert – ein Anstieg um 24 Prozent. Bei freiwillig Wehrdienst Leistenden sind es gar 34 Prozent.

Der Grund?

Vermutlich der Krieg in der Ukraine. Auch wenn die Politik das Gegenteil behauptet: Das Risiko, kämpfen zu müssen, scheint für Nato-Soldaten gestiegen.

Berlin wiegelt natürlich ab und verweist auf 20.000 Einstellungen im Jahr. Doch aufs Jahr hochgerechnet sprechen wir von mehr als 4000 Männern und Frauen, die von der Fahne gehen – immerhin ein Fünftel.

Für die Verteidigung unserer westlichen Werte verheizen wir dann doch lieber weiter Ukrainer.