Vieles wurde den Corona-Impfstoffen von Biontech/Pfizer oder Moderna schon zugeschrieben. Sie sollen den Krankheitsverlauf lindern und Long Covid verhindern.

Zwischenzeitlich hiess es sogar, man könne als Mann seine Spermienqualität durch die Impfung verbessern.

Die jüngste These: Was eigentlich gegen Covid-19 gedacht war, beseitigt nebenbei den Heuschnupfen. Das hat jedenfalls Marc Brupbacher nach seinem zweiten Booster an sich selbst festgestellt.

Brupbacher ist Redaktor beim Tages-Anzeiger und dort zuständig dafür, dass die Corona-Panik nicht verebbt. Läuft an jener Front gerade nicht viel, schürt er ersatzweise die Angst vor den Affenpocken.

Auf seinen Aufruf, von den eigenen Erfahrungen zu berichten, ergab sich kein klares Bild. Einige berichteten ebenfalls von einer Besserung. Andere fanden, so schlimm wie nach der Impfung sei die Allergie noch nie gewesen.

Das macht durchaus Sinn: Denn Heuschnupfen ist nicht gleich Heuschnupfen. Auf welche Pollen man allergisch reagiert, ist individuell. Und je nachdem, welche Pollen gerade fliegen, sind die Folgen mehr oder weniger ausgeprägt. Mit oder ohne Impfung.

Dafür weiss man verlässlich, dass andere Allergiker den Booster schlecht vertragen: Dieser löst bei ihnen beispielsweise Nesselfieber aus. Das sind Hautschwellungen mit einem unangenehmen Juckreiz. In einzelnen Fällen hielten die Beschwerden nach der dritten Impfung länger als zwei Monate an.

Das Universitätsspital Zürich räumt ein, dass es solche Fälle gibt und dass sie eine Nebenwirkung der Impfung sein können. Angesichts der hohen Impfquote gebe es aber nur wenig Betroffene.

Das mag sein, bringt aber den Betroffenen wenig. Sie lesen staunend, wie der Booster als Antiallergikum verkauft wird, während sie sich die Gliedmassen wund kratzen.