Dem Iran-Trainer Carlos Queiroz platzte an der Fussball-WM in Katar der Kragen.

BBC-Journalistin Shaimaa Khalil befragte an einer Pressekonferenz das Team unaufhörlich zur aktuellen politischen Lage im Gottesstaat. Nach dem Medienauftritt ging er auf die Medienschaffende zu, um sie selbst mit unangenehmen Fragen zu konfrontieren.

«Warum stellen Sie Southgate [Englands National-Trainer, red.] solche Fragen nicht? Warum fragen Sie Southgate nicht: 'Was halten Sie von England, den Vereinigten Staaten, dass sie die Frauen in Afghanistan im Stich gelassen haben. Finden Sie das fair?'».

Das Beispiel illustriert perfekt, welche unterschiedlichen Massstäbe und Doppelmoral angewendet werden: Der sogenannte «War on Terror» des Westens der letzten zwanzig Jahren weist eine katastrophale Bilanz auf. Sind dafür junge Männer aus den USA und Europa verantwortlich, die an einer Endrunde den Ball kicken? Natürlich nicht.

Umgekehrt: Weshalb müssen die iranischen Akteure Fragen zum Mullah-Regime über sich ergehen lassen? Verständlich und nachvollziehbar, dass sich Queiroz schützend vor seine Spieler stellt.

Es ist in der Tat Zeit, dass sich alle in Katar auf den Fussball konzentrieren. Das machten die Männer von Queiroz heute souverän. Sie besiegten Wales mit 2:0 Toren.