Eigentlich kennt man solche Bilder aus Nordkorea: grosser Führer vor grosser Maschine.

Nun aber stand der schmächtige Olaf Scholz vor einer mächtigen Turbine. Die Botschaft: Da ist sie. Wenn ihr wollt, ist sie ganz schnell da.

Und damit, so der Subtext, Deutschlands Gas-Versorgung.

Seit Wochen streiten Moskau und Berlin um das Gerät – albern, unaufrichtig, kindisch.

Staatsmännischer trat Altkanzler Gerhard Schröder auf: Er erinnerte an eine schlichte Wahrheit: Es gibt die neue Pipeline Nord Stream 2. Man muss nur den Hahn aufdrehen, und alle Sorgen vor dem Winter sind wie weggeblasen.

«Für ganz viele Leute, die mit jedem Cent rechnen müssen, wird das richtig hart», sagte Schröder voraus. «Und dann wird man in Deutschland fragen: ‹Warum verzichten wir eigentlich auf das Gas aus der Pipeline Nord Stream 2? Warum?›»

Ja, warum eigentlich?

Weil die USA diese Pipeline nie wollten. Ganz ohne Ukraine-Krieg.

Scholz’ Foto-Termine indes dienen nur einem Zweck: Rechtzeitig Moskau den Schwarzen Peter zuschieben, bevor Deutschland die Gretchenfrage stellt.

Und diese Frage kommt bestimmt.