Die USA und die Ukraine sind bisher im Krieg gegen Russland als Einheit aufgetreten. US-Präsident Biden hat der Ukraine seine Hilfe ohne zeitliche Einschränkung zugesichert. Laut dem Magazin Politico gibt es nun aber in den Vereinigten Staaten kritische Stimmen gegenüber diesem Kurs.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Repräsentantenhauses fragt öffentlich, welches das Ziel des Kriegs sei. Er sehe keine Bestrebungen nach einem Sieg, es gehe nur noch ums Überleben.

Der Kampf um die zerstörte Stadt Bachmut, welche die Ukraine nicht aufgeben will, gilt nicht als kriegsentscheidende Mission. Sie kostet aber Geld und Munition. Dagegen regt sich bei den Partnern in den USA Widerstand.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin spricht von einem «eher symbolischen Wert als einem strategischen und operativen». In Kiew wird die sanfte Kritik an der Kriegsführung bisher ignoriert.

Für Risse in der Partnerschaft sorgen auch die Hinweise darauf, dass pro-ukrainische Gruppen die Nord-Stream-Pipelines zerstört haben. Die US-Regierung hat stets betont, man werde Gewaltakte ausserhalb der ukrainischen Grenzen nicht tolerieren.

Hinter den Kulissen der amerikanischen Führung gibt es laut Politico auch Stimmen, die sich über die ständigen Forderungen von Präsident Selenskyj und dessen fehlende Dankbarkeit beklagen. Die USA sind der stärkste Waffenlieferant Richtung Ukraine, aber Kiew frage laufend nach noch mehr.

Da das Ende des Kriegs in ferner Sicht ist, gibt es gerade bei den Republikanern immer mehr Politiker, die sich kritisch zur finanziellen Unterstützung äussern. Der Sprecher des Repräsentantenhauses befand, die USA sollten der Ukraine «keinen Blankoscheck ausstellen».