Allenthalben fürchtet man die Konsequenzen der künstlichen Intelligenz. Leidet einer unter Herzschmerz, tippt er den Namen der Geliebten in den Computer, und schon hat er das Liebesgedicht in den Händen.

Oder ein Künstler füttert die digitale Verarbeitungsmaschine mit einer Porträtfotografie, und diese spuckt ihm das Bildnis heraus – je nach Farbbefehl auch knallrot.

Solche Gedanken plagen den Betrachter bei der Würdigung des Porträts des englischen Künstlers Jonathan Yeo, der den englischen König Charles III. malen durfte. Seine Majestät soll zwar «milde überrascht» gewesen sein, als er es enthüllte. Aber seine Gattin, Queen Camilla hat ihm versichert: «Er hat Dich gut getroffen.»

So nickte seine Majestät notgedrungen gnädig und muss fortan mit diesem Werk leben. Schade nur, dass er der Nachwelt nunmehr als «Charles the very Red» in Erinnerungen bleiben wird.

Dabei bemühte er sich doch mit seinen Umweltkampagnen zeitlebens als Grüner in der Öffentlichkeit rüberzukommen. Aber das konnte die künstliche Intelligenz wirklich nicht wissen, nachdem der Künstler den falschen Farbknopf gedrückt hatte.