Zwei Jahre lang wurde das Thema im Keller verlocht. Jetzt knipsen die Republikaner das Flutlicht an.

Man werde das Business-Netzwerk von Hunter Biden untersuchen, mit welchem er seine Familie bereichert habe, erklärten führende Republikaner am Donnerstag, nachdem klar war, dass ihre Partei die Mehrheit im Repräsentantenhaus zurückerobert hat.

Und sie stellten gleich klar, wer im Fokus steht: «Dies ist eine Untersuchung von Joe Biden, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten.»

Joe Biden habe «das amerikanische Volk über sein Wissen und seine Beteiligung an den internationalen Geschäftsplänen seiner Familie belogen», erklärte James Comer, der neu den Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses leiten wird.

Basis der Untersuchung ist ein Laptop von Hunter Biden, den er in einem Reparatur-Shop abgegeben und nicht mehr abgeholt hat.

«Eine Analyse von Hunter Bidens Laptop sowie Informationen von Whistleblowern enthüllen ein jahrzehntelanges Muster von Einflussnahme, nationalen Sicherheitsrisiken und politischer Vertuschung», heisst es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.

Darin werden Ermittlungsansätze skizziert, die die Republikaner verfolgen werden. Es geht unter anderem um Betrug an den Vereinigten Staaten, Steuerhinterziehung, Verstoss gegen mehrere Gesetze, Geldwäscherei, Bereicherung und nationale Sicherheitsrisiken.

Republikaner werfen Joe Biden vor, er habe seine Macht als Vizepräsident (2009–2017) missbraucht, um das Busniess-Netzwerk seines Sohnes zu fördern.

«Mitglieder der Familie Biden nutzten ihre Verbindungen zu Joe Biden, um sich zu bereichern, indem sie sich Zugang zu Joe Biden verschafften», so der Report.

Comer nannte Hunter Bidens Netzwerk eine «korrupte nationale Sicherheitsbedrohung» und erklärte, sein Gremium habe Beweise für Beziehungen zu chinesischen, russischen und ukrainischen Beamten.

Die Weltwoche ist im Besitz einer Kopie des Inhalts des Hunter-Biden-Laptops. In einer Artikel-Serie wurden Spuren dokumentiert, die auf eine Beteiligung von Joe Biden an den Geschäften seines Sohnes hinweisen. Dank dem Netzwerk hat der Biden-Clan mutmasslich Dutzende Millionen Dollar verdient. In den Dokumenten finden sich Hinweise darauf, dass Joe Biden selbst an den Geschäften mitkassiert hat.

Inhalte aus dem «Laptop from Hell» wurden kurz vor den Präsidentenwahlen 2020 erstmals von der New York Post publiziert. Die meisten Medien sowie Twitter und Facebook, sekundiert von ehemaligen hochrangigen Geheimdienstlern, taten die Dokumente als russische Verschwörung ab. Inzwischen haben Forensiker den Inhalt der Laptops analysiert und als authentisch ausgewiesen.

Das Weisse Haus reagierte umgehend auf die jüngste Ankündigung der Republikaner. Es bezeichnete die Untersuchung als «politisch motivierten Angriff voller längst widerlegter Verschwörungstheorien».