Es läuft nicht gut für Fridays for Future (FfF). Und das nicht nur, weil Deutschland zurzeit im Dauerregen versinkt. Schon Corona hatte die Klimabewegung aus den Schlagzeilen verdrängt. Dann kam der Ukrainekrieg, die Inflation, die Wirtschaftsprobleme.

Und wenn doch mal Klimaaktivisten in die Schlagzeilen gerieten, dann waren es die Kollegen der Letzten Generation, die ungleich radikaler agierten als die braven Klimastreiker von FfF. Allenfalls die antisemitischen Äusserungen ihrer ehemaligen Ikone Greta Thunberg brachten der Klimabewegung noch hässliche Schlagzeilen.

Doch Klimaschützer verstehen sich moralische Instanzen. Die alte Regel: Besser schlechte Schlagzeilen als keine, gilt für sie nicht. Zeit für die deutsche Vorsitzende von FfF, das Mediendarling Luise Neubauer, das Image der Bewegung etwas aufzupolieren und gegen die eigene Bedeutungslosigkeit zu kämpfen.

Und was eignet sich in diesen Tagen dazu besser, als der Kampf gegen rechts?

In einem Spiegel-Podcast machte Luise Neubauer daher nicht länger Desinteressierten und Bequemen als politischen Hauptgegner aus, sondern Rechtsradikale und Menschen, die Hass und Hetze verbreiteten. Es gelte nun die Errungenschaften der Green Deal der EU gegen rechte Parteien zu verteidigen.

Unfreiwillig zeigt Neubauer, worum es ihr eigentlich geht: Ihr Hauptanliegen ist nicht das Klima oder ein anderes politisches Ziel. Sie versteht sich als General-Aktivistin für das moralisch Richtige. Eine Art Exorzistin der guten Sachen, die das Böse und Üble bekämpft, wo immer es sich findet: Am Lenkrad eines Diesels oder unter Migrationskritikern.

Im Kern ist Lisa Neubauers Bewegung ein vollkommen unpolitisches Lifestyleprojekt, Moralwellness für die Kinder der globalen Nordens.