Der Text hegt keinen Anspruch auf höhere intellektuelle Weihen: «Ich hab nen Puff und meine Puffmama heisst Layla! Sie ist schöner, jünger, geiler! La-la-la-la-la-la-la-Layla!»

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, kommerziell gibt es aber keine zwei Meinungen. Die Komposition der deutschen Schlagerbarden DJ Robin und Schürze krallt sich in den Gehörgängen fest und erobert von Mallorca aus die deutschsprachige Welt. Und bekanntlich ist auch die Schweiz keine Insel. Deshalb grüsst «Layla» seit vergangenem Wochenende von Platz 1 der hiesigen Charts.

Damit ist auch die Diskussion um den vermeintlich skandalösen Song bei uns angekommen. In Deutschland auf jeden Fall erheben vor allem linke Kreise den Mahnfinger und schwingen mit der «Sexismus-Keule». Im bayerischen Würzburg zum Beispiel durfte das Lied am Kiliani-Volksfest nicht abgespielt werden. Und auch andere Veranstaltungen setzen den Hit auf den Verbots-Index.

Politisch schlägt das Lied ebenfalls hohe Wogen. Während sich Aktivistinnen in den sozialen Netzwerken echauffierten und «Layla» am liebsten auf den Mond schiessen möchten, empören sich bürgerliche Kreise über die «linke Verbotskultur». In der Schweiz trägt die Junge SVP den Kampf «Gegen Verbote. Für die Freiheit. Gegen Woke!» aus – und machte sich explizit für «Layla» stark. So verlost die Jungpartei Ballermann-Ferien im Wert von 600 Franken unter allen Einsendungen eines «Layla»-Videos.

Freuen kann sich darüber nicht nur der Gewinner, sondern vor allem auch das streitbare Gesangsduo. Es belegt auch in Deutschland den Top-Platz in der Hitparade und kann aus erster Hand bestätigen: Gut getimte Verbote beleben das Geschäft.