Wissen Sie, wie lange die Frauensolidarität und der Feminismus bei den Linken gelebt wird?

Korrekt, genauso lange, wie die Frau ideologisch richtig, also links, tickt.

Ein Beispiel?

2010 wählten SP und Grüne im Bundeshaus Johann Schneider-Ammann statt Karin Keller-Sutter für die FDP in den Bundesrat. Ganz einfach, weil sie davon ausgingen, dass der Berner zu mehr Kompromissen in ihrem Sinne bereit ist als die damalige St. Galler Regierungsrätin.

Ein zweites Beispiel?

1979 bekamen die Briten erstmals in ihrer langen Geschichte eine Premierministerin: Margaret Thatcher war jedoch eine liberal-konservative Frau. Selten wurde ein Politiker mehr angefeindet als die Tory-Frau.

Es gäbe noch mehr, auch ein Aktuelles: Denn nun stehen die Chancen gut, dass in Italien erstmals in der Geschichte eine Frau die oberste Leitung des Landes übernimmt. Mit Sicherheit ein positives Zeichen im Belpaese, das lange katholisch geprägt war; Frauen spielten in der Politik eine Nebenrolle.

Doch Giorgia Meloni droht das gleiche Schicksal wie anderen Politikern – oder besser: Politikerinnen, die sich im falschen politischen Lager befinden.

Mit Frauenbonus kann sie nicht rechnen.

Im Gegenteil: Selbsterklärte Feministinnen und Frauenförderer werden bei der rechten, demokratisch gewählten Volksvertreterin keinen Spass verstehen. Sie werden sie noch mehr als jetzt schon attackieren, bis der Druck so gross wird, dass sie eines Tages ihren Platz räumt.

Um einem Guten, einem Linken Platz zu machen.

Und sei es auch ein Mann.