Er kann tun und lassen, was er will, Tennissuperstar Novak Djokovic eckt immer an.

War es zuvor seine standhafte Weigerung, sich gegen Covid impfen zu lassen, sorgt am French Open nun ein politisches Statement des Serben für Aufruhr – und die Forderung seiner Kritiker, die langjährige Nummer eins sofort vom Turnier auszuschliessen.

Nach dem diskussionslosen Erstrunden-Sieg gegen den Amerikaner Aleksandar Kovacevic (6:3, 6:2, 7:6) schrieb Djokovic mit Filzstift auf eine Kameralinse: «Kosovo ist das Herz Serbiens – hört auf mit der Gewalt.»

Damit bezog er sich auf den Kosovo-Konflikt und die blutigen Zusammenstösse vom Montag im serbisch dominierten Norden des Kosovos. Militante Serben hatten gegen die Einsetzung neuer Bürgermeister in diversen Gemeinden protestiert. Dabei wurden dreissig Soldaten der von der Nato geführten Kosovo-Schutztruppe KFOR verletzt. Ausserdem wurden laut einem Krankenhaus in Mitrovica 53 Serben verletzt.

Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt die Eigenstaatlichkeit seiner einstigen Provinz nicht an und verlangt die Rückgabe.

Im serbischen Teil der Pressekonferenz am French Open ging Djokovic etwas näher auf die Thematik ein und bezog erneut Stellung. «Es ist das Mindeste, was ich tun konnte. Als öffentliche Person sehe ich es als meine Pflicht – egal, in welchem Bereich –, Unterstützung zu bieten. Speziell als Sohn eines Mannes, der im Kosovo geboren wurde, ist es mir wichtig, den Menschen dort und Serbien meine Unterstützung zu zeigen.» Er sei gegen Krieg, Gewalt und jegliche Art von Konflikt, führte Djokovic weiter aus.

Weil politische und religiöse Statements im professionellen Tennis nicht erlaubt sind, droht Djokovic eine Strafe – von einer Busse bis hin zum Ausschluss aus dem Turnier.

Die French-Open-Direktion hat sich bisher noch nicht zur Sache geäussert. Djokovic jedenfalls nimmt es gelassen: «Ich weiss nicht, ob ich bestraft werde. Ich würde es auf jeden Fall wieder tun.»

Die 3 Top-Kommentare zu "Nach der Impfverweigerung ein politisches Statement: Schon wieder wird der Ausschluss von Tennis-Star Novak Djokovic gefordert. Der Serbe nimmt’s gelassen"
  • aldo.braendli

    Auch ohne Statments wurden Russen ausgeschlossen, jedoch bei den Angriffskriegen der US a gegen Vietnam, Irak, Syrien, Libyen usw. wurden die USA-Sportler nicht ausgeschlossen.

  • Osi

    Bei der Spikung hatte er zu 100% recht, wie die letzten zwei Jahre gezeigt haben. Kosovo kann ich persönlich nicht beurteilen. Ich bin aber froh, dass es noch Sportler gibt, die Rückgrat beweisen. Und ganz nebenbei ist er noch der erfolgreichste Tennisspieler, den man anscheinend nur mit Ausschlüssen von weiteren Turniersiegen abhalten kann.

  • wolf boese

    Schlechte Nachrichten So lang' Rotgrün über uns thront, sind schlechte Nachrichten gewohnt wir und des Volkes kleinster Teil, die anderen finden es geil, wenn man an grüne Märchen glaubt und ihnen ihre Zukunft raubt. Giftimpfung, Klima, Migration, sagen sie sich, was macht das schon, so weiß der linientreue Mann auf seine Haltung kommt es an.