Es war kein Übergriff eines Wächters oder das Resultat eines intimen Partnerbesuchs. Eine transsexuelle Insassin hat zwei Frauen im Frauengefängnis geschwängert. Die Beziehungen waren einvernehmlich.

Demi Minor, die Transfrau, die bald zweifacher Vater wird, betreibt einen Blog. Dort bekennt sie sich zu den Ereignissen.

Ebenfalls lässt sie dort auch eine der Schwangeren zu Wort kommen: «Ich hatte nie die Absicht, dass so etwas passiert, aber es ist passiert: ‹We found love in a hopeless place› (dt. Wir fanden Liebe an einem hoffnungslosen Ort) – Rihannas Liedtext lief wochenlang in meinem Kopf.»

Der Bundesstaat New Jersey erliess im Jahr 2021 eine Regelung, die es Gefangenen ermöglicht, entsprechend ihrer bevorzugten Geschlechtsidentität untergebracht zu werden. Das heisst eine verurteilte Transfrau kann ohne vollzogene geschlechtsangleichende Operation, ihre Strafe in einem Frauengefängnis absitzen.

Mindestens 27 der 800 Frauen in der Edna Mahan Correctional Facility, wo sich der aktuelle Vorfall zugetragen hat, sind transsexuell.

Diese Durchmischung ist das Resultat einer Klage der American Civil Liberties Union (Amerikanische Bürgerrechtsunion), einer NGO, gegen den Bundesstaat New Jersey. Sie stützt sich auf Angaben einer Transfrau, die sagte, sie sei in einem Männergefängnis missbraucht worden.

Umgekehrt sorgt die neue Regelung aber auch für Aufregung: Zwei Gefangene desselben Gefängnisses reichten Klage ein, um die neue Praxis zu beenden, nachdem sie von Transfrauen sexuell belästigt wurden.