Die Zahlen steigen wieder. Die Corona-Inzidenzen? Nein, die Asylanträge.

Klar, es herrscht Krieg in Europa. Ukrainer suchen Schutz, der ihnen von Deutschland gewährt wird.

Aber sind es nur Ukrainer, die hereinströmen? Im Gegenteil.

Die meisten stammen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.

Im laufenden Jahr registrierte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge weit über 70.000 Erstanträge. Der Grossteil davon aus den erwähnten und seit 2015 bekannten Herkunftsländern.

Angenommen, im Sommer werden es noch mehr, könnte die Anzahl Fälle dieses Jahr auf 200.000 steigen. Ein Wert, so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr.

Und der Migrationsdruck wird zusätzlich steigen: Laut Statistik will ein Drittel aller jungen Afrikaner auswandern. Wohin? Nach Europa.

Derweil kämpft Deutschland noch immer mit den Folgen der Migrationskrise 2015/2016: Die Hälfte der Migranten aus den damaligen Hauptasylländern bezieht Hartz IV. 460.000 von den insgesamt 1,8 Millionen Flüchtlingen gehen zwar einer Arbeit nach, 50 Prozent davon aber in unterqualifizierten Jobs.

Die Ampel-Regierung diskutiert ein Bleiberecht für abgelehnte Asylbewerber. Auch deshalb, weil Abschiebungen verhindert werden oder von der Politik nicht gewollt sind.

Steigt die Zahl der Asylantragsteller, nimmt auch die der abgelehnten, also illegalen Migranten in Deutschland zu.

Es wäre also geboten, dass die Medien, und damit auch die Gesellschaft, das Thema wieder in den Fokus rücken.

Und vielleicht sieht sich – angesichts Rezession, Inflation, Verteilungskämpfen und Druck von unten – auch die Regierung zu einer Änderung ihrer Asylpolitik verleitet.

Es wäre höchste Zeit.

Lukas Steinwandter ist Chefredakteur des christlichen Online-Magazins Corrigenda.